IBM und Hitachi suchen 2006 neue OEM-Partner für das Speichergeschäft

20.12.2005
Die Speichervirtualisierung bleibt die Technik der Wahl, aber die Vertriebskanäle sollen verbreitert werden.
IBMs Speicherchef Andrew Monshaw
IBMs Speicherchef Andrew Monshaw

Die CW-Schwesterpublikation "Computerworld" befragte die Top-Manager von IBM und HDS über ihre Pläne zur Ankurbelung des Speichergeschäfts im neuen Jahr. Hitachi will nach Angaben von President und COO Dave Roberson besonderes Augenmerk auf das Geschäft mit Speichern unterhalb der Enterprise-Geräte "Tagmastor" legen. In den kommenden sechs Monaten will die Company ein Niedrigpreisprodukt präsentieren und sich auch im NAS-Bereich verbessern.

Zusätzlich ist HDS-Manager Roberson auf der Suche nach einem exklusiven Reseller, "der neutral genug ist, und für den wir die erste Bezugsquelle sind". Dabei kommt ein weiterer Server-Hersteller kaum in Frage - HP und Sun verkaufen bereits das HDS-Flaggschiff Tagmastor. Was fehlt ist ein umsatzstarker Partner für kleinere Geräte. EMC sicherte sich dafür erfolgreich die Dienste von Dell. HP und IBM versorgen den Markt für den kleinen und mittelgroßen Speicherbereich mit eigenen Storage-Lösungen. Hintergrund der Bemühungen sind die geringen Marktanteile von HDS bei Speicherlösungen für kleinere und mittelständische Unternehmen (SMB). Während der Marktanteil der Company im Highend-Bereich bei rund 40 Prozent liegt, kommt sie im SMB-Geschäft nur auf knapp zehn Prozent.

IBM ist nach Angaben von Andrew Monshaw, General Manager der Storage und Technology Group, ebenfalls auf der Suche nach OEM-Partnerschaften, kann sich aber auch ein Wachstum durch Übernahmen vorstellen. Big Blue war Mitte 2005 eine weit reichende und langfristig angelegte Vertriebs- und Entwicklungskooperation mit Network Appliance eingegangen. "Jetzt ist die Zeit für Übernahmen", erklärte Monshaw. Die Frage, ob Netapp ein Kaufkandidat ist, wollte der Manager nicht beantworten.

Einig sind sich Monshaw und Roberson darin, dass die Speichervirtualisierung auch 2006 voran kommen wird. IBM hat derzeit rund 1600 Kunden für das hauseigene Produkt "SAN Volume Controller". "Täglich kommen vier bis fünf Neukunden dazu und fast jeder setzt das Produkt für die Datenmigration und die bessere Nutzung der Ressourcen ein", erklärte Monshaw.

HDS hat nach Angaben von Roberson bislang etwa 1700 Tagmastor-Speicher verkauft. "Ein Viertel bis ein Drittel der Anwender nutzt unser Gerät dazu, Informationen von heterogenen Speicher in einem Pool zu sammeln. "Hauptsächlich wird unsere Engine für die Datenmigration eingesetzt - sogar um sie dann auf Arrays anderer Hersteller abzulegen. Aber wir haben auch Anwender, die Daten aus IBM-, EMC- und anderen Speichern mit dem Tagmastro-Controller verarbeiten." (kk)