IBM, Toshiba, Siemens und Motorola kooperieren Chip-Quartett entwickelt fuer 21. Jahrhundert 1-Gbit-Chip

27.10.1995

TOKIO (IDG) - IBM, Toshiba, Motorola und Siemens buendeln ihre Kraefte, um die uebernaechste Generation von Speicherbausteinen, den 1-Gbit-Chip, zu entwickeln.

Big Blue und die Bayern arbeiten bereits gemeinsam an der Entwicklung des 64-Mbit-Chips, mit Toshiba entwerfen die beiden den 256-Mbit-Speicher. Wie ein IBM-Offizieller in Tokio sagte, stehe man kurz vor dem Vertragsabschluss. Nach der Uebereinkunft wird das Quartett zusammen sowohl die Entwuerfe fuer den 1-Gbit-Chip erarbeiten als auch ein Verfahren zur Produktion des Bausteins entwickeln. Es sei auch an eine gemeinsame Produktion gedacht. Zwischen einer und zwei Milliarden Dollar, so der IBM-Mann, wuerden die vier Partner in die Entwicklung des 1-Gbit-Speichers stecken.

Einem Bericht der japanischen Zeitung "Nihon Keizai Shimbun" zufolge laesst es sich Motorola mehrere hundert Millionen Dollar kosten, am Wissensvorsprung der drei Entwicklungspartner teilzuhaben. Das Unternehmen aus Schaumburg, Illinois, reuessiert zwar schon lange als Prozessorhersteller. Auf dem Gebiet der Speicherchips gilt Motorola aber als Quereinsteiger.

Mit ersten Produkten der 1-Gbit-Generation ist allerdings nicht vor dem Beginn des naechsten Jahrtausends zu rechnen. Bislang werden 4- und 16-Mbit-Chips in Mengen, 64-Mbit-Varianten in Musterstueckzahlen gefertigt. Die Massenproduktion von 256-Mbit- Bausteinen wird in drei bis vier Jahren erwartet. Im Juni 1995 hatten Siemens, Toshiba und IBM einen entsprechenden Prototypen vorgestellt.

Das 1992 formierte Terzett hatte ferner angekuendigt, es werde in den kommenden drei Jahren rund 1,2 Milliarden Dollar in die DRAM- Speicher-Produktion investieren. Zudem ziehen die drei Unternehmen in Dresden eine Wafer-Fabrikation fuer 16-, 64- und 256-Mbit-Chips hoch.