Migration in die Welt der ESA-Architektur soll erleichtert werden:

IBM stopft Leistungsloch in der 3090 Klasse

14.04.1989

STUTTGART (CW) - Die IBM hat die S-Klasse ihrer Großrechnerfamilie 3090 um ein mittleres Prozessorsystem erweitert. Es handelt sich um das Modell 380S, das Big Blue in die Leistungslücke zwischen den Modellen 280S und 400S positioniert.

Als zusätzliches Bonbon hat IBM für das Modell die Möglichkeit geschaffen, die Kanäle und Erweiterungsspeicher aller sechs Multiprozessorsysteme dieser Serie asynchron auszulegen.

Mit Hilfe dieser Technik lassen sich die Rechner für jeden einzelnen Prozessor konfigurieren. Gleichzeitig kündigte der Marktführer einen Preisnachlaß von 20 Prozent für zentrale Speichereinheiten und Speichererweiterungen an. Benutzer der kleineren ESA-Modelle 200, 200E, 280E, 200S und 280S können ihre Systeme bis zum Leistungsumfang des neuen Familienmitglieds aufrüsten. Das neue Dreiprozessormodell 380S selbst läßt sich. bis zur Leistungsklasse der 3090/400S erweitern.

Einem Bericht der COMPUTERWORLD zufolge hat IBMs Angebot jedoch einen Haken: Um auch Anwender eines E-Systems nachdrücklich zum Kauf eines S-Modells zu ermuntern, wolle Big Blue ihnen ab Juni die Möglichkeit nehmen, ihre Systeme zur S-Klasse hochzurüsten. Dies sei für E-User bisher eine relativ preiswerte Möglichkeit gewesen, in höhere Leistungklassen aufzusteigen.

Die Preissenkungen und die flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten fänden zwar großen Anklang bei den Anwendern, aber sie würden nicht ausreichen, um die Benutzer zu einem Wechsel auf IBMs S-Zweig zu bewegen, meint die COMPUTERWORLD. Ähnlich hatten sich Anwender auch verhalten, als Big Blue vor knapp zwei Monaten die 3090-Serie um das Juniormodell 100S ergänzte und ebenfalls die Preise für Speichersysteme senkte.

Zusammen mit dem Modell 380S kündigte IBM das Speicher-Management-Subsystem Data Facility Storage Management System (DFSM) an, das Funktionen der Daten- und Speicherverwaltung zusammenführt. Es läßt sich von allen Benutzern einsetzen. Das neue IBM-Modell ist ab Ende dieses Jahres lieferbar und kostet rund 16 Millionen Mark.