Neue Magstar-Systeme sollen Storagetek Paroli bieten

IBM startet jetzt die Offensive im Markt für Bandspeicher

31.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit weiterentwickelten Bandspeichersystemen der "Magstar"-Serie und der "Virtual Tape Server" setzt IBM seine aggressive Strategie im Storage-Markt fort. Neben den herstellereigenen Servern (S/390, AS/400, RS/6000, Netfinity) lassen sich die Magstar-Systeme auch an Unix-Systeme von Sun und Hewlett-Packard ("HP 9000") anschließen.

Im Markt der Highend-Boardspeicher - insbesondere für Rechenzentren - verlor IBM in den letzten Jahren immer wieder Anteile an den Erzrivalen Storagetek. Der inzwischen finanziell stark angeschlagene Hersteller dominiert dieses Segment. Im Rahmen seiner weit gefassten Speicherstrategie mit Produkten wie dem "Shark"-Plattensubsystem und dem Virtual Tape Server verfolgt der Konzern nun auch mit Bandspeichern eine offensivere Strategie.

Neue Modelle der Serie "Magstar 3590" bestückt IBM ab sofort mit Bandkassetten, die in der stärksten Ausführung (für die Produkte "3590 E") eine Kapazität von 40 GB bieten. Mit einer Kompression im Verhältnis von drei zu eins lassen sich 120 GB auf einer Kassette im Halbzoll-Format speichern. Ein Autoloader mit zehn Kassetten kann damit eine Datenmenge von maximal 1,2 TB sichern.

Die kleineren Bandspeichersysteme "3590 S" rüstet der Hersteller ebenfalls mit leistungsfähigeren Bandkassetten aus. Im Vergleich zu den Highend-Systemen mit 256 Spuren fassen diese Kassetten mit 128 Spuren zwar nur halb so viele Daten. Gegenüber den Vorgängermodellen ergibt sich durch die größere Länge der Bänder aber auch hier eine Verdopplung der Speicherkapazität.

Neben der Kapazität hat IBM auch die Anschlussmöglichkeiten der 3590-Serie verbessert. Der dazu eingesetzte Controller 3590-A60 unterstützt nun acht statt bisher vier Escon-Kanäle für die Anbindung an Großrechner. Außerdem kann die Controller-Einheit mehr Laufwerke verwalten. Mit diesen Fähigkeiten können Anwender bei der Konfiguration von 3590-Speichern Kosten sparen, argumentiert der Anbieter.

Die neuen Tape-Systeme lassen sich an alle Server-Plattformen IBMs anschließen. Dazu zählen neben den S/390-Großrechnern und den AS/400- und RS/6000-Systemen auch die mit Sequent übernommenen "Numa-Q"-Server sowie die Intel-basierten "Netfinity"-Maschinen. Darüber hinaus bietet der Hersteller auch Unterstützung für Sparc-basierte Server von Sun und HPs Highend-Unix-Server HP 9000. Ebenso sei der Anschluss an beliebige Windows-NT-Server anderer Hersteller möglich, so IBM.

Verbesserungen kündigt der IT-Konzern auch mit seinen "Virtual Tape Servern" (VTS) an. Diese sollen künftig auch mit Sun-Servern zusammenarbeiten. Gegenwärtig unterstützen diese Speichersysteme lediglich Rechner unter MVS, VM, VM/VSE und AIX (RS/6000).

Darüber hinaus sollen Kunden mit der Funktion "Peer-to-Peer-Copy" in Zukunft Daten zwischen Speichersystemen ohne Beteiligung eines Servers spiegeln können. Für diese Funktion ist allerdings zusätzliche Hard- und Software erforderlich. IBM will Produkte für diese Option ab August 2000 anbieten.