IBM startet die nächste SOA-Offensive

28.09.2007
Mit branchenspezifischen Softwarepaketen und neuen Dienstleistungen erweitert IBM sein Portfolio in den Schlüsselmärkten SOA und Business Process Management.

Schon seit längerem versuchen die IBM-Strategen, Unternehmen vom Nutzen einer konsequenten Prozessorientierung zu überzeugen. Sie raten Kunden dazu, "lose gekoppelte" Prozesse aufzusetzen, die sich einzeln überwachen und optimieren lassen. Der Weg zu solch einer Architektur ist steinig, doch am Ende könnten sich die Firmen damit besser im Wettbewerb behaupten, lautet die Kernbotschaft. In diesem Kontext will Big Blue eine Reihe von Softwarepaketen verstanden wissen, die jeweils auf bestimmte Branchen zugeschnitten sind. Gesundheit, Finanzdienstleistungen, Versicherungen und Telekommunikation gehören zu den ersten anvisierten Märkten.

Die Pakete sollen Unternehmen dabei helfen, Prozesse mit Hilfe einer Service-orientierten Architektur (SOA) zu automatisieren. Dazu bringen sie unter anderem vorkonfigurierte Templates für Prozesse und Regelwerke in den jeweiligen Branchen mit. Die Software für das Gesundheitswesen beispielsweise stelle sicher, das SOA-Anwendungen mit den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben in den USA konform gehen. IBM vermarktet die Suites unter dem sperrigen Namen "WebSphere Business Services Fabric". Preise beginnen bei 300 000 Dollar für eine unbegrenzte Zahl an Benutzern und Prozessoren. Die Angebote basieren zum großen Teil auf Produkten, die IBM mit der Übernahme von Webify im vergangenen Jahr erworben hat. Man habe die Pakete erweitert und Software für weitere Branchen entwickelt, erläuterte der ehemalige Webify-CEO Manoj Saxena, der inzwischen als Vice President in der IBM-Sparte Global Businesse Services arbeitet.

Erweitert hat IBM auch den "WebSphere Business Monitor". Das aktuelle Release erlaubt es den Angaben zufolge, die Effizienz von Geschäftsprozessen zu messen, außergewöhnliche Situationen zu erkennen und schnell Reaktionen anzustoßen. Dazu bietet die Software etwa neue Dashboards, die Prozessverantwortlichen mehr Analyse- und Kontrollmöglichkeiten bieten. Über eine Verbindung zu Google Maps lassen sich auch geografische Informationen einbinden.

Last, but not least offeriert IBM eine Reihe neuer Dienstleistungen, die es Unternehmen erleichtern sollen, ihre Position im Wettbewerb zu bestimmen und Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Dazu dient etwa das "Globally Integrated Enterprise Assessment". IBM verfolgt damit die bewährte Strategie, über seinen Dienstleistungsarm Global Services auch den Verkauf der Softwareprodukte anzukurbeln.

Mehr zum Thema Business Process Management und Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)