Führungskrise in Stuttgart spitzt sich zu:

IBM Stabschef Schuma wechselt zur GMO

13.05.1983

STUTTGART (ha) - Der Exodus renommierter Führungskräfte bei der IBM Deutschland GmbH hält an. Nach dem Weggang von Bernhard P. Sauer (jetzt Amdahl), Wilhelm Jägers (Kienzle) und Dr. Ernst Georg Lotz (Tandem) wechselt nun ein weiterer hochkarätiger Manager zum Wettbewerb: Heinz Schuma, Leiter des Direktionsbereiches Vertriebsunterstützung, tritt am 1. Juli als Gesellschafter in das Hamburger Softwarehaus GMO ein.

Die Kündigung Schumas schlug nach Informationen aus der Schwabenmetropole in der IBM-Hauptverwaltung wie eine Bombe ein. Der 43jährige Manager, der in seiner derzeitigen Position den gesamten Vertriebsstäben mit sechs Hauptabteilungen und rund 600 Leuten vorsteht, verläßt das Unternehmen in einer Phase, in der den Stuttgartern massive Nachwuchsprobleme nachgesagt werden.

Schuma absolvierte während seiner 23jährigen Tätigkeit für die GmbH geradezu eine Bilderbuchkarriere die er 1960 als DV-Verkäufer begann. Unter IBM-Insidern galt der Generalstäbler als potentieller Anwärter auf einen Geschäftsführerposten.

Werten Beobachter der Stuttgarter Szene das Ausscheiden Schumas als eine Folge der "neuen Politik" des Bösenberg-Nachfolgers Lothar Sparberg, so lehnt der Vertriebsmanager eine derartige Begründung ab: "Der einzige Grund für meinen Wechsel zur GMO liegt darin, daß ich unternehmerisch tätig sein will."