IBMs Grid-Pakete bestehen aus der eigenen Hard- und Middleware, Open-Source-Programmen sowie Grid-fähigen Applikationen von Drittanbietern. Für die Analyse von Kundendaten im Banken- und Versicherungsbereich bietet der Hersteller jetzt zusammen mit SAS Institute die Lösung "Analytics Acceleration" an. Basierend auf IBM-Servern der "P-Series" unter AIX oder Intel-Rechnern der "X-Series" unter Linux läuft die Anwendung "SAS Credit Scoring" von SAS Institute. Dieses Modul ist Teil der "intelligenten Banken-Programmsuite" des Softwareanbieters, die insgesamt entweder auf Grid-Konfigurationen oder leistungsstarken Einzel-Servern ablauffähig ist.
Die zweite Grid-Lösung verwirklicht IBM mit Datasynapse. Sie hat die Überwachung von Kreditrahmen in Echtzeit zum Ziel. Datasynapse ist in New York ansässig und hat sich nicht nur mit der "Grid-Server"-Middleware einen Namen gemacht, sondern auch darauf aufbauende Applikationen entwickelt. Eines dieser Programme erlaubt es Risiko-Managern in Banken oder Einzelhandelsketten, die Einhaltung der Kreditrahmen in Echtzeit zu überwachen. Normalerweise laufen solche Analysen in Batch-Verarbeitung über Nacht. IBM glaubt, dass diese Lösung auch als Grundlage für eine Kreditrisikoabschätzung gemäß den Bestimmungen Basel II dienen kann.
IBM brüstet sich damit, mittlerweile rund 100 Grid-Projekte abgewickelt zu haben, und kündigte zusammen mit den neuen Produkten weitere Deals mit der Industrie an. Zu den prominentesten Neukunden gehört die Investmentbank Morgan Stanley, deren Analyseprogramme auf ein Grid aus Intel-Servern gebracht werden sollen. Unter den deutschen Neukunden findet sich T-Systems, die ein Grid-Demonstrationszentrum aufbauen will.
Außer IBM bieten unter anderem Hewlett-Packard, Sun Microsystems und seit neuestem auch Oracle und Intel Grid-Lösungen an. Der Chipkrösus baut in China ein Grid für 100 Universitäten auf. (kk)