MQ Series Integrator soll Verbindung von ERP-Systemen erleichtern

IBM schnürt Softwarebündel für Windows NT

22.05.1998

"Nur etwa zehn Prozent der IT-Manager sind mit der Infrastruktur ihrer DV und der dazugehörigen Kommunikation zufrieden", konstatierte Steve Mills, General Manager Software Solutions bei IBM. Der Aufwand für die Anbindung unterschiedlicher Anwendungen sowie die permanente Pflege der Schnittstellen seien viel zu aufwendig, sind laut Mills die Kritikpunkte der IT-Manager. Eine Möglichkeit, Applikationen unterschiedlicher Anbieter sowie Alt-Anwendungen rasch und "pflegeleicht" zu verbinden, soll der neue "MQ Series Integrator" bieten. Doch das Tool hat seinen Preis: Rund 80000 Dollar müssen für die NT-Version veranschlagt werden, die MVS-Ausführung schlägt mit rund 500000 Dollar zu Buche (beides US-Preisliste). Der Integrator setzt auf Big Blues bewährte Messaging-basierte Middleware "MQ Series" auf.

Die grafische Benutzeroberfläche des Integrators erlaubt es Anwendern, ihre Systemlandschaft abzubilden. Zudem besteht die Möglichkeit, Schnittstellen und Übertragungsparameter wie Quelle und Ziel von Daten, Prozeßlogik sowie Art und Zeit von Übertragungen zu beschreiben. Gemeinsam mit der New Era of Network Inc. (Neon, www.neonsoft.com) wurden Standardkontainer (Templates) für SAPs R/3, Peoplesoft und Swift entwickelt. Der MQ Integrator ist für MVS, AIX, HP-UX, Sun Solaris und Windows NT erhältlich.

In Orlando zeigte Mills dann auch einen neuen Akt aus dem Possenstück der ewigen Haßliebe zwischen IBM und Microsoft. Während er das starke Wachstum von NT hervorhob, von dem man natürlich profitieren wolle, präsentierte er die Bestandteile der "IBM Suite for NT" auf Basis der Version 4.0 (siehe Kasten), mit der man, wenn auch spät, gegen Microsofts "Back Office Suite" Boden gutmachen soll. Parallel zu seinen Ausführungen installierte ein Team das IBM-Paket. Ein zweites mühte sich redlich mit dem Setup der Redmonder "Back-Office"-Suite ab. Nach rund 30 Minuten konnte Big Blues Mannschaft Vollzug melden und hatte ohne Abbruch Internet-Software, E-Mail, SNA-Gateway und die Datenbank installiert. Die verbleibende Stunde reichte dem Back-Office-Team nach diversen Neustarts und manuellen Eingriffen nicht, die Ziellinie zu überqueren.

IBM Suite for NT

Standardausführung-IBM DB2 Universal Database (UDB)-Lotus Domino, Anwendungs- und Nachrichten-Server, Intranet, Internet etc.-IBM Enetwork Communications Server-Intel Landesk Management Suite 6.1-IBM Adstar Distributed Storage Manager (ADSM)-Installationsprogramm-Demoversion: Sales Manager

Enterprise-Version-IBM TX Series; Tool für den Aufbau transaktionsorientierter Anwendungen-MQ Series; Messaging-Middleware-Tivoli LAN Access Software-IBM DB2 Connect; für Verbindungen zwischen NT-Desktops und DB2-Datenbanken.