IBM schluckt Encentuate

14.03.2008
Big Blue reichert seine Produktlinie "Tivoli" um Single-Sign-on-Funktionen (SSO) an.

Für eine ungenannte Summe hat IBM den auf Enterprise Single-Sign-on (ESSO) spezialisierten IAM-Anbieter Encentuate (Identity- and Access-Management) übernommen. Das in Privatbesitz befindliche kalifornische Unternehmen wird in die Tivoli-Abteilung der IBM Software Group integriert, während Encentuates Singapurer Entwicklungsabteilung in einem neu gegründeten "Security Software Lab" aufgehen soll.

Die mit der Akquisition erworbene Encentuate-SSO-Technik soll zunächst in Version 7.0 des "Tivoli Access Manager" einfließen, die im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen soll. Die aktuelle Version des Access Manager umfasst bereits SSO-Technik, die IBM im Rahmen eines OEM-Abkommens von Passlogix in Lizenz genommen hat.

Nicht nur Single-Sign-on

Neben SSO umfasst das Produktportfolio der Kalifornier Techniken für Session-Management, Auditing und Compliance sowie User-Provisioning. Zudem entwickelt Encentuate eine Technik für starke Authentifizierung namens "iTag" und Tools für den sicheren Remote-Zugriff. Dank Encentuate könne IBM sein bestehendes ESSO-Angebot um eine einfach zu handhabende Lösung ergänzen, die flexiblere Integration mit starker Authentifizierung ermögliche, aber auch dynamisches Session-Management sowie Compliance- und Auditing-Fähigkeiten biete, kommentiert Al Zollar, General Manager bei IBM Tivoli Software, den Schritt.

In Anbetracht des Interesses, das IBM für das Applikations-Management in Unternehmen hege, sei die Akquisition eine gute Ergänzung, urteilt Scott Crawford, Analyst beim Beratungsunternehmen Enterprise Management Associates, über IBMs jüngsten Einkauf: "Encentuate hat ein gutes Produktportfolio und agiert in einigen viel versprechenden Branchen." Letzteres halten die Marktforschungskollegen von Ovum für den eigentlichen Hintergrund der Akquisition. Nach Meinung von Graham Titterington, Principal Analyst bei Ovum, dürfte vor allem Encentuates Markterfolg im Gesundheitssektor die Übernahmegelüste von Big Blue geweckt haben. Weniger klar sei die Entscheidung allerdings aus technischer Sicht - immerhin verfüge IBM bereits über ein SSO-Angebot, so der Analyst. (kf)