In drei Jahren will Big Blue die Nummer eins bei mittleren Systemen sein:

IBM rührt die Werbetrommel für SAA

15.07.1988

LA HULPE (dow) - Einen Werbefeldzug für das Konzept der System Anwendungs Architektur führt derzeit die IBM. Bis zu 70 Prozent des SAA-Konzeptes sollen bis 1989 realisiert sein, versprach Earl F. Wheeler, Vice-President und General Manager. Die letzte Phase der Umsetzung soll dann im nächsten Jahrzehnt erfolgen. Neuigkeiten konnten die eigens

aus den USA angereisten IBM-Manager den europäischen Journalisten

während der Informationsveranstaltung nicht bieten. Technische Einzelheiten über die Umsetzung des SAA-Konzeptes, das sowohl dem Anwender von PCs als auch von Mainframes beispielsweise eine einheitliche Benutzeroberfläche verspricht, wurden nicht genannt. Auch eine eindeutige Stellungnahme zur Integration von Unix in das SAA-Konzept wollten die IBM-Strategen nicht geben.

George Conrades, Senior Vice-President und General Manager der Personal Systems Division, berief sich auf Standardisierungsbemühungen der kürzlich mit DEC und anderen Herstellern gegründeten Open Systems Foundation, um den Standpunkt seines Unternehmens zu Unix zu veranschaulichen.

Klar formulierte C. Michael Armstrong, President im französischen Headquarter, lediglich das Interesse Big Blues am europäischen Markt. Er betonte, daß die IBM auch ein europäisches Unternehmen sei. Ehrgeiz im Europageschäft zeigt auch Stephen B. Schwartz, Vice-President und General Manager Application Business Systems. Seinen Prognosen zufolge wird die IBM in drei Jahren auch die Nummer eins im Midrange-Geschäft sein, das er weltweit auf 480 Milliarden Dollar schätzt. Davon entfallen rund 180 Milliarden Dollar auf den europäischen Markt.