Analyse-Tool deckt Engpässe und Inkonsistenzen auf

IBM prüft Siebel CRM auf Herz und Nieren

27.02.2008
Mit einem neuen Dienstleistungsangebot namens "David for Siebel" wendet sich IBM Global Business Services an Siebel-Anwender, die die Effizienz und Performance ihrer CRM-Applikationen überprüfen wollen.

Das Dienstleistungspaket David for Siebel stützt sich auf ein Softwarewerkzeug, dass IBM-Spezialisten bereits seit einiger Zeit in Siebel-Projekten verwenden. Nun tritt der Konzern mit dem Analyse-Werkzeug und begleitenden Beratungsleistungen an den Markt heran. Unlängst hatte IBM ein großes CRM-Projekt abgeschlossen und daraufhin das Analyseprogramm weiter verbessert. Die Firma vertreibt keine eigenen Geschäftsapplikationen, sondern realisiert CRM-Softwareprojekte, wobei sowohl Produkte der Oracle-Tochter Siebel als auch von SAP zum Einsatz kommen.

David for Siebel testet das Repository von Siebels CRM-Applikationen ab Version 7. Überprüfen soll das Werkzeug dabei Workflows, Geschäftsprozesse und Datenbanktabellen. Insgesamt sind hierfür 77 Regeln hinterlegt. Anwenderunternehmen erhalten nach Abschluss der Analyse einen detaillierten Bericht, der aufzeigt, wo beispielsweise Performance-Engpässe auftreten können. Dies schließt IBM zufolge auch komplexe Abläufe ein, etwa solche, bei denen von der CRM-Applikation aus eine Verfügbarkeitsabfrage an andere Backend-Systeme abgesetzt wird. Hier sei es beispielsweise wichtig, mit Hilfe von Rollbacks Inkonsistenzen nach abgebrochenen Prozessen zu vermeiden. Ein Check kontrolliert, ob Funktionen wie die Weitergabe eines kompletten Bildschirms mit Kundendaten an einen Spezialisten in den Masken konfiguriert ist. Dieses Feature verwenden beispielsweise Call-Center-Anwender, um im Kundensupport bei kniffligen Problemen einen Experten hinzuzuziehen. Dieser erhält auf diese Weise den aktuellen Status nebst allen vom Telefonisten aufgenommenen Daten.

Siebel selbst bietet zwar ebenfalls Analyse-Werkzeuge und auch begleitende Dienste an, die von IBM seien jedoch umfangreicher, wirbt der Konzern. Zudem könne David for Siebel weit besser in "escript" geschriebene Module untersuchen, als vergleichbare Tools des CRM-Anbieters. Das ist eine Script-Sprache, mit der man das CRM-System um selbstentwickelte Funktionen ergänzen kann.

Nach den Worten von IBM liefern die Analysen auch Hinweise darauf, wo Siebel-Anwender ihre Applikationen verbessern können. Dazu zählt, die Anzahl schreibender Datenbankzugriffe zu reduzieren, um Geschäftsabläufe zu beschleunigen. Zudem deckt David for Siebel auf, wo veraltete und wenig effiziente Programmiertechniken verwendet werden. Zum Teil nutzen Firmen noch Programmroutinen, die in älteren Siebel-Releases gebräuchlich waren, für die es in den aktuellen Versionen jedoch effizientere Alternativen gibt. Ein weiteres Merkmal des IBM-Angebots umfasst Tests, die prüfen, ob das Siebel-System für einen Umstieg auf die aktuelle Version 8 geeignet ist. (fn)