Web

Vertriebsbudget steigt

IBM plant Absatzoffensive in Emerging Markets

13.12.2007
Von pte pte
IBM wird seine Verkaufs- und Marketingaktivitäten für Wachstumsmärkte - Emerging Markets - in den kommenden Jahren deutlich vorantreiben.

Insgesamt will IBM sein Vertriebsbudget innerhalb der nächsten drei Jahre um 1,6 Milliarden Dollar aufstocken. Laut Medienberichten kündigte IBM-CEO Samuel Palmisano in einer Nachricht an die Führungskräfte des Unternehmens an, zusätzlich eine neue Unternehmenseinheit zu gründen. Diese soll sich auf neuere, kleinere Märkte im Nahen Osten, in Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und Südostasien konzentrieren. "Das Potenzial in diesen Regionen ist vorhanden. Es sind aufstrebende Volkswirtschaften, in denen Einkommenswachstum und damit auch die dementsprechenden Wachstumsraten vorhanden sind. Die Auswirkungen auf das Gesamtgeschäft sollten aber nicht überschätzt werden", sagt RZB-Analyst Christian Hinterwallner im Gespräch mit pressetext.

Mit der weiteren Entwicklung dieser Märkte werde sich der Umsatzanteil am Gesamtvolumen von IBM aber noch erhöhen. Die Initiative stelle eine signifikante Veränderung der strategischen Vorgehensweise am weltweiten Markt dar, so Palmisano in seinem Schreiben. Die neue Organisation werde es sich zum Ziel setzen, führend bei der Entwicklung neuer Absatzmethoden zu werden. Erfolgreiche Methoden könnten später auch auf traditionellen Märkten angewandt werden.

In der Vergangenheit habe das Unternehmen seine Pläne immer von traditionellen Märkten aus aufgebaut und sich dadurch nicht genug auf die Möglichkeiten in anderen Regionen konzentriert, wird Palmisano in der "Financial Times" zitiert. Pro Jahr wird IBM demnach zusätzlich mehr als 500 Millionen Dollar in seine Verkaufs- und Marketingaktivitäten investieren. "Große Konzerne lassen oft die Flexibilität vermissen, die kleinere Unternehmen vorweisen, um auf neuen Märkten zu agieren", erläutert Hinterwallner. Größere Unternehmen bräuchten demnach länger, um sich diesen Märkten anzupassen. Sie verfügen jedoch über das notwendige Kapital, um auf neuen Märkten schneller Fuß zu fassen.

Die neue Initiative soll laut Palmisano auf den bisherigen Erfolg in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) aufbauen, schreibt das "Wall Street Journal". Innerhalb der vergangenen drei Jahre verbuchte IBM in dieser Region durchschnittliche Umsatzwachstumsraten von 22 Prozent pro Jahr. Im vergangenen Geschäftsjahr repräsentierten die vier Märkte ein Viertel des insgesamt vierprozentigen Umsatzwachstums. Allein in Indien will IBM in diesem Jahr die Umsatzmarke von einer Milliarde Dollar erreichen, wie das Unternehmen erst kürzlich bekannt gab. Innerhalb der ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres habe man den Umsatz hier bereits um 39 Prozent steigern können. Bis 2010 will IBM seine bisherigen Aktivitäten in Indien erweitern und den Standort zu einem globalen Entwicklungszentrum für Software und Dienstleistungen ausbauen. (pte)