IDC-Statistik über weltweiten Universalrechner-Bestand:

IBM Nachschub langt nicht zum Bestandserhalt

13.06.1980

WALTH/MASSACHUSETTS - Das IBM-Schiff hat Schlagseite. Jede Marktuntersuchung belegt es von neuem: Die Lieferschwäche (/38,4300) wird zur Gefahr - für den Installationsbestand des Giganten und damit auch für den Mietdollar-Nachschub in die IBM-Kassen. So weist der jetzt von der International Data Corporation (IDC) vorgelegte "General Purpose Computer Census 1. 1. 80" bei den weltweiten IBM-Rechnerinstallationen einen Rückgang von 9486 Einheiten aus (siehe Tabelle).

Bei keinem anderen Universalrechner-Hersteller war der Bestandsverlust im Jahre 1979 größer.

Das kommt nicht überraschend: Der Parkverfall durch das Ausscheiden alter 1401-, 360- und 370-Maschinen konnte mit 303X- und 4300-Neuinstallationen nicht kompensiert werden. Beim System /38 schiebt IBM mittlerweile einen Auftragsberg von 9500 Maschinen vor sich her.

Der IDC-Census ist eine jährlich erhobene, weltweite Statistik des Bestandes an Computersystemen (Einschränkungen: Hersteller mit Basis in den USA; keine "Small Business Systems" wie IBM /32 und /34).

Die Universalrechner-Installationen, die am Stichtag 1. 1. 1979 mit 113 124 Stück laut IDC eine Rekorddichte erreichten, gingen zum 1. 1. 1980 um 10 117 auf 103 007 Stück zurück. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der offenen Aufträge ("unfilled orders") von 19 170 auf 23 769.

Gute Nachrichten für Burroughs und NCR: Beide Mainframer konnten als einzige sowohl einen Zuwachs beim Installations- als auch im Auftragsbestand verzeichnen. Auftragseinbußen mußten nach IDC-Angaben die "IBM-Kompatiblen" Amdahl und National Advanced Systems (vormals Itel) hinnehmen.

Die komplette Statistik wurde in der letzten Ausgabe des Deutschland-Reports der KIDC Deutschland GmbH, München, veröffentlicht.