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IBM meldet mehr Gewinn, aber weniger Umsatz

19.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM hat gestern seine mit Spannung erwartete Bilanz des zweiten Fiskalquartals vorgelegt. Darin weist der Konzern einen Nettogewinn von 2,04 Milliarden Dollar oder 1,15 Dollar pro Aktie aus, das sind 5,4 Prozent als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1,94 Milliarden Dollar oder 1,06 Dollar je Anteilschein). Das aktuelle Ergebnis entsprach exakt den Erwartungen der Wall-Street-Analysten. Der Quartalsumsatz ging allerdings im Jahresvergleich um weniger als ein Prozent auf 21,57 Milliarden Dollar zurück (Vorjahresquartal: 21,65 Milliarden Dollar) - vor allem aufgrund eines Einbruchs der PC-Sparte von 18 Prozent (die trotzdem vor Steuern nur acht Millionen Dollar verlor) und des starken Dollars. Die Finanzwelt hatte ein Umsatzplus zwischen 2,7 und fünf Prozent erwartet. Das Ergebnis pro Aktie profitierte von IBM Rückkaufprogramm, für das die Armonker im abgeschlossenen Quartal 1,2 Milliarden Dollar ausgaben. Die

Zahl der im Umlauf befindlichen Anteile sank dadurch von 1,77 auf 1,74 Milliarden.

Das (Gewinn-)Wachstum von Big Blue geht praktisch vollständig auf das Konto des florierenden Dienstleistungsgeschäft der Global-Services-Sparte. Diese steigerte ihre Einnahmen um 6,8 Prozent auf 8,74 Milliarden Dollar oder 40 Prozent des gesamten IBM-Umsatzes - erstmals ein höherer Anteil als im Hardwaregeschäft. Im Laufe des Quartals konnte Global Services neue Verträge mit einem Gesamtvolumen von 16 Milliarden Dollar abschließen; das Backlog des Bereichs erhöhte sich damit von 87 auf 95 Milliarden Dollar.

Für das laufende Quartal erwartet Finanzchef John Joyce in der Mikroelektroniksparte einen Umsatzeinbruch zwischen 15 und 20 Prozent. Große Kunden im Netz- und TK-Markt säßen noch auf Lagerbeständen von 250 Millionen Dollar, die sie abbauen müssten. Für das gesamte Fiskaljahr werde aber das Ziel eines "hohen einstelligen Wachstums" (ohne Währungseinflüsse) vermutlich erreicht. In der gesamten Industrie "werden wir zu den wenigen gehören, die 2001 bei Umsatz und Gewinn pro Aktie zulegen", so Joyce.