Umbau Richtung Cloud geht weiter

IBM meldet erneuten Umsatzrückgang

21.04.2015
Der Computerriese IBM schwenkt auf Cloud-Dienste und Datenanalyse um. Das neue Geschäft wächst - aber nicht schnell genug, um Rückgänge in anderen Bereichen aufzuwiegen. Immerhin gelang es IBM mit einer Zahl auch, die Analysten positiv zu überraschen.

Der Computerkonzern IBM ist mitten in seinem groß angelegten Umbau weiter auf Schrumpfkurs. Im vergangenen Quartal sackte der Umsatz im Jahresvergleich um rund zwölf Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar ab. Besonders deutlich war der Rückgang im Hardware-Geschäft mit mehr als 22 Prozent - IBM hatte ja zwischenzeitlich sein Geschäft mit Intel-basierenden Servern an Lenovo nach China verkauft.

Bei den zukunftsträchtigen Cloud-Diensten gab es dagegen ein Plus von 60 Prozent. Das stützte den Gewinn, der um 2,4 Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar sank, wie IBM nach US-Börsenschluss am Montag mitteilte. Das Ergebnis übertraf jedoch die Markterwartungen. Die Aktie ging auf eine Achterbahnfahrt: Zunächst legte sie nachbörslich um mehr als zwei Prozent zu, dann fiel sie ins Minus, bevor sie wieder leichte Zuwächse verzeichnete.

IBM ist in einem großen Wandel hin zu Cloud-Diensten, bei denen Software und Daten direkt aus dem Netz bereitgestellt werden, sowie der Datenauswertung unter anderem mit Hilfe von Technologie aus der Entwicklung des Supercomputers Watson. Allerdings wachsen diese neuen Bereiche nicht schnell genug, um die Rückgänge im bisherigen Geschäft auszugleichen. Konzernchefin Ginni Rometty will, dass zum Jahr 2018 rund 40 Prozent der Erlöse aus den neuen Bereichen kommen.

Mit etwa 380.000 Mitarbeitern hat IBM bereits über zehn Prozent weniger Beschäftigte. Der Konzern trennte sich auch von einigen Sparten im Server- und Halbleiter-Geschäft. Rometty hatte bereits vor einer schwachen Umsatzentwicklung gewarnt und die langfristigen Ziele für 2015 aufgegeben. Für das laufende Jahr rechnet IBM bestenfalls mit stagnierenden Erlösen.

Im größten Bereich Technologie-Services gab es ein Umsatzminus von knapp elf Prozent auf 7,89 Milliarden Dollar. Der Vorsteuergewinn fiel um über 18 Prozent auf 994 Millionen Dollar. Ähnlich sah es bei Dienstleistungen für Unternehmen aus: 13 Prozent Umsatzrückgang auf 4,32 Milliarden Dollar und über ein Fünftel weniger Vorsteuergewinn.

Das Software-Geschäft erwies sich immerhin erneut als besonders lukrativ. Der Umsatz schrumpfte zwar um gut acht Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar - aber mit einem leicht gesunkenen Ergebnis von knapp 1,94 Milliarden Dollar fuhr die Sparte fast die Hälfte des operativen Gewinns ein. (dpa/tc)