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IBM kündigt stärksten Linux-Supercomputer an

30.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das japanische Forschungsinstitut AIST (National Institute for Advanced Industrial Science and Technology) hat bei IBM einen neuen Supercomputer-Cluster in Auftrag gegeben, der im Vollausbau das leistungsstärkste Linux-System weltweit werden soll. Angekündigt wurde das System heute zeitgleich mit dem Launch des "eServer 325". Dieser 1U hohe Rackmount-Server enthält zwei Opteron-Prozessoren von AMD (wahlweise Typ "240", "242" oder "246"). Beim AIST sollen davon 1058 zusammenclustert werden. Zu den dann 2116 Opteron-CPUs gesellen sich noch eine Reihe von Intel-basierenden Maschinen mit zusammen 520 Itanium-2-Prozessoren der dritten Generation ("Madison").

Die Opterons erbringen eine theoretische Spitzenleistung von 8,5 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Zusammen mit den 2,7 Tflops der Madisons kommt das Gesamtsystem auf eine Leistung von 11,2 Tflops. Es wäre damit minimal leistungsfähiger als der aktuelle Linux-Bolide, ein Xeon-Cluster am amerikanischen Lawrence Livermore National Laboratory mit laut aktueller Top-500-Liste 11,1 Tflops. Damit stünden dann gleich zwei der drei weltstärksten Numbercruncher in Japan. Der Earth Simulator aus NEC-Vektorrechnern erreicht 41 Tflops, das aktuell zweitstärkste System ist der ASCI Q im Los Alamos National Laboratory mit 20,5 Tflops.

Big Blues eServer 325 lässt sich unter Windows oder Linux betrieben, das AIST verwendet den Suse Linux Enterprise Server 8. Generell verfügbar ist die Maschine ab Oktober zu einem Einstiegspreis knapp unter 3000 Dollar. IBM will den Cluster im März kommenden Jahres installieren. Die japanischen Forscher wollen ihn mit anderen Systemen zu einem Grid verbinden und zur Erforschung von Grid-Technik selbst sowie in den Bereichen Life Sciences, Bioinformatik und Nanotechnologie einsetzen. (tc)