IBM konkretisiert System-Agenda

13.10.2005
Virtualisierung, Offenheit und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zeichnen einen zeitgemäßen Server aus.

Big Blues "System Agenda", die für fünf Jahre gültig sein soll, will im Kern die Komplexität aus der existierenden Infrastruktur nehmen, Schwachstellen schließen, Risiken reduzieren und die Wirtschaftlichkeit insbesondere durch eine einfachere Handhabung befördern. Big Blue stützt sich dabei auf Erkenntnisse der Yankee Group, die herausgefunden hat, dass "Rechenzentren gefährlich anfällig geworden sind und Administratoren Angst davor haben, die existierende Infrastruktur anzufassen, da jede Änderung eine Serie von Ausfällen verursacht und letztlich sogar das Unternehmen ruinieren könnte". Viele Unternehmen verzichten deshalb auf innovative Anwendungen und vergeben Wettbewerbsvorteile.

Mainframe: Ein Dauerumsatzbringer

Die IBM erzielte im ersten Quartal 2005 mit dem Verkauf von Großrechnern zwei Drittel ihrer Umsätze bei den Servern, die teurer als 250000 Dollar sind. Dabei konnten sogar einige neue Kunden für die Mainframes gewonnen werden, erklärte Ingolf Wittmann, Technical Director IBM Systems Group in Deutschland.

Die System-Agenda

• Offene Standards

• Virtualisierungsfunktionalität

• Zusammenarbeit nach innen und außen (Collaboration)

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*82216: Speichervirtualisierungs-Engine TS7510;

*79036: System z9;

*78855: Collaboration- Bemühungen.

Ein zentraler Bestandteil von IBMs neuem Computing-Modell ist die Integration von Daten, Transaktionen und Anwendungen, die auf die Geschäftspro- zesse abgestimmt werden müssen. Dazu zählen auch die zentrale Verwaltung der Infrastruktur, eine gute Ressourcennutzung und der Aufbau eines hohen Sicherheitsniveaus. Als Hilfsmittel dafür haben die blauen Vordenker insbesondere Virtualisierungs- und Sicherheitstechniken sowie offene Standards ausgemacht. Nur so sei gewährleistet, dass in Zukunft Rechner innerhalb und ausserhalb des Unternehmens reibungslos zusammenarbeiteten.

Als Ergebnis dieser Strategie hatte IBM im Sommer den Mainframe "z9" vorgestellt, der als erster aus dem hauseigenen Portfolio den Titel "System" tragen darf. Die anderen Server-Familien (P-, I- und X-Series) sollen Zug um Zug auf System-Niveau gebracht werden. Unabhängig davon hat IBM das Konzept jetzt wiederholt verfeinert. Als Beispiel für eine noch bestehende Schwachstelle in global agierenden Unternehmen nannte Jürgen Ley, Brand-Manager Z-Series bei IBM, die Zeitproblematik: Welche Zeit gilt, wenn ein Server in Europa um 13 Uhr ausfällt und zurückgesetzt werden muss, die angeschlossenen Rechner in den USA und Japan aber abweichende Zeiten aufweisen?

IBM entwickelt dafür das Message-basierende Zeitsynchronisierungsprotokoll "Server Time Protocol" (STP), das auf dem Industriestandard "Network Time Protocol" (NTP) aufsetzt.

In puncto Virtualisierung kündigte der Hersteller neue Techniken an, die auch anderen Rechnerlinien zugute kommen sollen: Die "Virtualization Engine TS7510", eine Festplatten- Bandspeicherlösung, ist für den Anschluss an Unix- und Intel-Server gedacht. Sie soll die Zeiten für Backup und Restore reduzieren und die Bandressourcen besser auslasten. Der "Integrated Virtualization Manager" (IVM) vereinfacht die Mikropartitionierung von Systemen mit dem Power-5-Prozessor, die jetzt mit ein paar Klicks zu bewerkstelligen ist. Für die Speichervirtualisierung soll demnächst die Version 3.1 des "SAN Volume Controller" auf den Markt kommen, der noch größere Speicherumgebungen als bisher virtualisieren und verwalten kann. (kk)