Vierte Server-Hardwareplattform

IBM kauft Sequent für 810 Millionen Dollar

16.07.1999
MÜNCHEN (CW) - IBM kauft den Unix-Server-Spezialisten Sequent Computer Inc. Der Wert der Übernahme beträgt 810 Millionen Dollar.

Big Blue wird für jede Sequent-Aktie 18 Dollar zahlen. Der aktuelle Stand des Papiers betrug bei Bekanntwerden der Übernahme 17,44 Dollar. Wie bereits berichtet (siehe CW 26/99, Seite 1), wird IBM Sequent-Technologie benutzen, um sein Intel-basiertes NT- und Unix-Server-Geschäft aufzupolieren. Nach jetzt bekanntgewordenen Einschätzungen muß Big Blue damit rechnen, daß der Umsatz mit den Topmodellen der RS/6000- und AS/400-Server-Linien dieses Jahr stagniert.

Sequent aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon entwickelte mit der Numa-Q-Technologie eine Möglichkeit, mehrere Multiprozessor-Maschinen zu einem großen Rechnerverbund zusammenzuschließen. Insbesondere diese Technologie scheint es IBM angetan zu haben. Robert Stephenson, Senior Vice-President der Server-Division bei dem Computergiganten, sagte, die Numa-Technologie werde die wesentliche Technologie für NT- und Unix-Server sein. Numa steht für Non Uniform Memory Access.

Sequent, dessen Rechner alle auf Intel-CPUs und unter Dynix/ptx laufen, hält in seinem Produktportfolio auch Server für Microsofts NT-Betriebssystem vor. Darüber hinaus bietet Sequent mit "Numa Center" sogenannte Hybrid-Server an, Maschinen also, auf denen sowohl Unix als auch Windows NT läuft. Mit diesen Rechnern will IBM vor allem Sun Microsystems wieder besser Paroli bieten können. Die Scott-McNealy-Company hat insbesondere im Unix-Server-Markt erheblich zugelegt.

Allerdings kauft sich IBM mit Sequent eine weitere Hardwareplattform. Neben den Intel-basierten und unter NT laufenden "Netfinity"-Servern stehen noch die RS/6000-Maschinen unter AIX und die AS/400-Rechner-Plattform im Angebot.