Karten offenlegen

IBM involviert Anwender in die Entwicklungsarbeit

13.09.1996

Die Produktentwicklung bis hin zur fehlerfreien Marktreife entpuppt sich nicht erst im Internet-Zeitalter als ein Luxus, den sich immer weniger Hersteller leisten wollen oder können. Allerdings eröffnet das Netz der Netze inzwischen Kommunikationsstrukturen, mit denen sich diese Situation besser rechtfertigen läßt. Man wolle Interessenten möglichst frühzeitig in die Produktentwicklung und -tests einbinden, heißt es jetzt auch bei IBM. Der Vorteil für den Benutzer: Er könne während der persönlichen Evaluierungsphase in Ruhe darüber entscheiden, ob er die Anwendung in Lizenz nehmen oder verwerfen will.

Außerdem erhofft sich Big Blue durch Alphaworks einen Weg, um die bislang eher zähe Kom-munikation innerhalb des Konzerns zu verbessern. Anders drückt es Alphaworks-Manager Andrew Morbitzer aus: Man habe einen dringenden Nachholbedarf bei den Mitteln festgestellt, mit denen neue Techniken dem Anwender schmackhaft gemacht werden sollen.

Zu den Produkten, die unter Alphaworks vorgestellt werden, gehört das "Applet Development Kit for Windows". Weitere Entwicklungen sind "Bamba", eine Echtzeitanwendung für Audio und Video, sowie "Panoramix", ein Programm zur Panorama-Ansicht von Landkarten und Räumen.

Großes Interesse an der Initiative wird Morbitzer besonders innerhalb des Unternehmens entgegengebracht. Es gebe eine lange Projektliste, aus der man jeden Freitag etwa sechs Entwicklungen in die Web-Site stelle. Daß auf diese Weise ein Blick in die Karten möglich wird - zumal die Konkurrenz meist an ähnlichen Projekten arbeitet -, dessen ist sich IBM bewußt.