Kritische Selbstdarstellung des Marktführers im Antitrustprozeß:

IBM intern: Kompatible bei Großrechnern vorn

25.07.1980

New York (cw) - Im Preis-/Leistungsverhältnis übertreffen die meisten Zentraleinheiten von Amdahl und National Advanced Systems (NAS) die IBM Konkurrenzsysteme, stellten Mitarbeiter der IBM-Marktforschungsabteilung fest. Diese kritische Selbstdarstellung findet sich in einem Dokument, das im Verlauf des Antitrust-Verfahrens der Vereinigten Staaten gegen IBM vorgelegt wurde. In dem IBM-internen Papier erklärt der Marktführer, daß auf dem Sektor der Großsysteme die Mitbewerber klar führend seien.

Am unteren Ende des Universalrechnerspektrums, so befindet IBM aufgrund von Mitbewerberangaben, Benchmarks und eigenen Marktanalysen, die in einem 28seitigen Bericht festgehalten wurden, konkurriere das System 43XX gut mit Produkten der Magnuson Computer Systems Inc. und der Control Data Corp. Das Dokument, betitelt "IBM Confidential-Restricted", das den Wissensstand der IBM-Marktbeobachter vom November 1979 widerspiegelt führt alle kompatiblen Wettbewerbersysteme auf und enthält darüber hinaus eine Liste aller Benutzerinstallationen mit Software-kompatiblen Prozessoren, sowie eine Aufstellung aller zu erwartenden Produktneuheiten, von denen die IBM-Planer Kenntnis hatten.

Im Vergleich zu Amdahl beispielsweise schneidet IBM mit seinen Systemen 3033 und 3033N nur in zwei von acht Fällen günstiger ab (Tabelle). Vor allem das System 470 V/8 von Amdahl läßt das IBM-Konkurrenzangebot, das System 3033, weit abfallen. Mit einem Leistungsvorteil von 30 Prozent kostet der Amdahl-Rechner nach IBM-Angabe um elf Prozent weniger.