IBM hat die System-z-Rechenleistung verdoppelt

26.02.2008
Die neue Großrechner-Generation "System z10" schafft eine wesentlich höhere Taktrate und wird mit diversen Tools zum Management der Maschine offeriert.

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Der z10-Mainframe ist laut IBM-Angaben bis zu 50 Prozent schneller als sein Vorgänger. Bei rechenintensiven Anwendungen soll die Leistung gar um bis zu 100 Prozent größer sein.

z10 - Kennzahlen

n Quad-Core-Technik - 4,4 Gigahertz Taktrate; n fünf Modelle vom 12- bis 64-Wege-Rechner; n bis zu 1,5 TB Speicher; n 6 GB/s Infiniband-I/O-Hostbus; n 991 Millionen Transistoren; n ab sofort verfügbar, Preise beginnen bei einer Million Dollar.

Da sich die Taktrate der CMOS-Prozessoren vom Vorgängermodell z9 (1,7 Gigahertz) auf das jetzt präsentierte z10-System (4,4 Gigahertz) mehr als verdoppelt hat, sollte man annehmen, dass dieser Leistungszuwachs eher noch gering ist. Ralf Fischer, Direktor Hardwareentwicklung bei der IBM Deutschland Entwicklung GmbH, erklärt das mit der Technik aktuell verfügbarer Speicher. Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Speicherbausteine könnten mit dem Fortschritt in der Prozessortechnik und der Geschwindigkeit von CPUs nicht mithalten. Würde man Tests mit Workloads fahren, die komplett in den Level-1-Cache passten, würden die Leistungssteigerungen der z10-Prozessoren analog der Taktrate dreimal so hoch ausfallen.

Um die Rechenpower eines einzigen z10-Systems zu erreichen, bräuchte der Anwender - so will es jedenfalls IBMs Werbelyrik - etwa 1500 handelsübliche x86-Server. Diese Aussage erklärte Big Blue anlässlich der Vorstellung der z10-Systeme allerdings nicht näher. Zudem soll der Großrechner im Vergleich zu den Intel-basierenden IndustrieServern bis zu 85 Prozent weniger an Kosten für Energie benötigen und ebenfalls bis zu 85 Prozent weniger Stellfläche in Anspruch nehmen.

Taktrate fast verdreifacht

IBMs Großrechner der nächsten Generation arbeitet mit 64 EC-Prozessorchips mit einer Taktrate von 4,4 Gigahertz. Die CPUs sind in Quad-Core-Technik ausgelegt. Der z10-Großrechner unterstützt eine breite Palette an Anwendungen: Hierzu zählen Linux-, XML-, Java- und Websphere-Applikationen sowie SOA-Anwendungen (Service-orientierte Architekturen). Weiterhin arbeitet IBM mit Sun Microsystems und Sine Nomine Associates daran, das Open-Solaris-Betriebssystem auf den System-z-Mainframes einsetzbar zu machen. Dieses Versprechen gibt Big Blue allerdings nun schon seit geraumer Zeit, faktische Ergebnisse resultieren bislang aus den Bemühungen nicht.

Gerade für Java-, XML- und Linux-Anwendungen, die fließkommalastig sind, sei zudem die bei dem z10-System erheblich ver-besserte Fließkommaeinheit von Bedeutung, sagte Fischer weiter. Hierbei handelt es sich um eine dezimal rechnende Floatingpoint-Unit (FPU). Dieser Umstand ist für bestimmte Industriesegmente von großer Bedeutung, nämlich für alle diejenigen, deren Computer nicht mit binären Fließkommaeinheiten rechnen dürfen. Hierzu zählen etwa Finanzdienstleister. Da binär arbeitende FPUs ab einer bestimmten Stelle hinter dem Komma nur noch mit gerundeten Werten arbeiten, setzen sich diese Rundungsfehler natürlich bei der Verarbeitung der Daten fort und führen zu ungenauen Ge-samtresultaten. Deshalb dürfen in bestimmten Wirtschaftsfeldern nur Rechner mit dezimal arbeitenden FPUs eingesetzt werden.

Viele Management-Funktionen

Der System-z10-Mainframe stellt eine Palette regelgesteuerter Funk-tionen bereit. Hierzu zählt etwa ein Autorisierungs-Management. Mit diesem lässt sich feststellen und autorisieren, wer auf spezifische Geschäftsservices und damit in Verbindung stehende IT-Ressourcen zugreifen kann.

Verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen ermöglichen es, diverse Sicherheitsschichten und Sicherheitskontrollen aufzubauen, um nur autorisierten Anwendern Zugang zu sensiblen Informationen zu geben, die häufig auf System-z-Großrechnern residieren.

Ein Workload-Management dient der möglichst guten Auslastung des Systems. IBM sagt, dass der neue Mainframe praktisch unter Volllast betrieben werden kann und dabei unterschiedlichste Workloads seiner Benutzer bedient.

Das Betriebssystem z/OS kann Transaktionen auf der Basis vorgegebener Servicelevels handhaben. Dies ist für Anwender von Interesse, die im Geschäftsalltag auf schwankende Anforderungen an die Rechenleistung flexibel reagieren können wollen, um sich so etwa ad hoc auf Spitzenbelastungen einzustellen.

Automatische Bereitstellung

Erstmals bietet Big Blue mit dem z10-System die Option, Rechenleistung je nach Situation automatisiert bereitzustellen. Beispielsweise können Finanzinstitute und Handelsbetriebe Rechenleistungsniveaus planen und voreinstellen, um auf einzelne Lastspitzen zu reagieren.

IBMs System-z-Mainframe-Linie weist das Zertifizierungsniveau für Sicherheit und Parti-tionen Evaluation Assurance Level 5 (EAL 5) auf. Dieses Zertifikat bescheinigt ein hohes Maß an Virtualisierungssicherheit. Aktuell liegt EAL 5 für die Vorgängermodelle der System-z9-Großrechner vor. Es gibt Pläne, EAL 5 für das System z10 zu zertifizieren.

IBM stellte ferner ein Software-Set vor, das die Verwaltung komplexer IT-Bereiche wie Speicher-, Datenbank-und Software-De-ployments automatisiert. Das "IBM Tivoli Service Management Center for System z" zeigt die Verbindungen zwischen IT-Assets und Geschäftsanwendungen auf und ermöglicht es Unternehmen, die gesamte Serviceleistung der IT zur Unterstützung spezifischer Geschäftsziele zu überwachen - etwa im Finanzbereich, bei Sicherheitslösungen oder beim Thema Kundenzufriedenheit.

Zudem präsentierte IBM "Information on Demand Software" für seine System-z-Mainframes. Hierzu zählt auch ein Betaprogramm für die geplante Cognos-8-BI-Lösung für Linux auf System-z-Rechner.

Sofort verfügbar sei auch "DB2 für z/OS Value Unit Edition". Die Datenbank enthält ein neues One-Time-Charge-Angebot, das den Einsatz neuer Anwendungs-Workloads begünstigen soll.

In der zweiten Jahreshälfte 2008 sollen zudem neue Master-Data-Management- und Data-Warehouse-Eigenschaften für die System-z-Maschinen angeboten werden wie der "Infosphere Master Data Management Server für System z". (jm)