IBM gibt Consumer-PCs wieder auf

31.10.1997

MÜNCHEN (CW) - Die IBM wird ihre Consumer-PC-Division auflösen beziehungsweise in den Geschäftsbereich integrieren, der für den Verkauf von Business-PCs zuständig ist. Analysten gehen davon aus, daß Hunderte von Mitarbeitern entlassen werden.

Big Blue hatte mit hochfliegenden Erwartungen vor etwa zwei Jahren einen PC-Geschäftsbereich etabliert, der IBMs Marktstellung bei Heimanwendern erheblich stärken sollte. Von der American Express Co. holte man sich mit James Firestone einen für diese Aufgabe anscheinend geeigneten Anführer. Heute steht die IBM vor den Scherben ihrer Anstrengungen, das Consumer-Segment aufzurollen.

Wie das "Wall Street Journal" schreibt, sei IBM von der Nachfrage nach Rechnern überrascht worden, die noch unter 1000 Dollar kosten. Big Blues Geschäft mit "Aptiva"-Maschinen wurde hierdurch die Lebensgrundlage entzogen. Die IBM sah sich in der Folge gezwungen, Lagerbestände dieses Rechnertyps weit unter Preis zu verkaufen. Insgesamt dürfte sich der Verlust aus diesem schlechten Geschäft 1997 auf über 300 Millionen Dollar belaufen.

Jetzt reagierte das Unternehmen aus Armonk. Firestone, der als General Manager der Consumer-Division fungierte, wird künftig als Chef der Abteilung Consumer Solutions die Marketing- und Verkaufsaktivitäten der Aptiva-Linie sowie die im Aufbau befindlichen Consumer-Software-Operationen überwachen.