Relationales DBMS-System als Vorbote der H-Serie:

"IBM friert die IMS-Enlwicklung ein"

23.03.1979

SAN FRANCISCO (ee) - Ein Kälteschock für IMS-Anwender: "IBM friert innerhalb der nächsten sechs bis neun Monate sein Information Management System ein, um ein relationales Datenbank-Management-System einführen zu können." - das offensichtlich auf die H-Serie zugeschnitten sei. Davon war Stephen L. Robinson (US-Consulter, S. L. Robinson & Associates) auf einer von der Infotech International Inc. in San Francisco gehaltenen Konferenz überzeugt die sich um das Thema "IBM: Die nächsten fünf Jahre" drehte.

Robison begründet seine Weissagung mit "der Quelle von Störungen", zu denen IMS für IBM geworden sei. Wegen seiner Komplexität wird IMS nur von wenigen Anwendern, die es erworben haben, tatsächlich eingesetzt, und noch weniger Anwender haben bisher von einer erfolgreichen Implementierung berichtet.

Das relationale DBMS solle den Weg für die H-Serie ebnen, mutmaßt Robinson, der wenig Zweifel daran hegt, daß IBM seinen IMS-Support reduzieren werde, um den Übergang zum DBMS zu erzwingen.

Aus der bisherigen IBM-Politik liest Robinson, daß ein relationales Datenbank-Management-System am ehesten zu erwarten ist, weil der Marktleader kaum seinen Widerstand gegen die Codasyl-Datenbank-Empfehlungen aufgeben werde. Auch die weitere Alternative, hardwareseitig durch neue Architektur die IMS-Brobleme zu lösen, hält Robinson für unwahrscheinlich. Denn als selbsternannter Schrittmacher dieser Industrie würde IBM sich durch eine solche Tat in die ungeliebte Rolle des "technologischen Fangespiels" bringen.