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IBM-Forscher entwickeln sich selbst bauende Schaltungen

08.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Forscher bei IBM haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich 20 Nanometer große Schaltungen bauen lassen, deren Strukturen sich selbständig ausbilden. Dazu setzen die Wissenschaftler ein "Diblock Copolymer" genanntes Material ein. Es enthält Moleküle, die sich gegenseitig abstoßen und wird auf einem herkömmlichen Silizium-Waver aufgebracht. Wenn dieser erhitzt wird, bildet das Polymer kristalline Strukturen, die in ihrer Funktionsweise Transistoren ähneln, sagte IBM-Forscher Chuck Black.

Die Forschungsdokumentationen und ein Flash-Speichermodul, das auf der Technik basiert, will IBM am Dienstag auf einer Konferenz in Washington D.C. vorstellen.

Laut Black könnte die Technologie in der Massenproduktion aufwändige lithografische Verfahren ablösen, mit denen bislang Transistoren gefertigt werden. Die dazu notwendigen Präzisions-Laser, Linsen und Bedampfungswerkzeuge kosten bis zu 18 Millionen Dollar pro Fertigungsplatz.

Das jetzt von IBM gezeigte Verfahren ist nicht das einzige, in dem sich Transistor-ähnliche Schaltungen selbständig ausbilden. Ende November hat das Technion Israel Institute of Technology eine auf Desoxyribonukleinsäure (DNS) basierende Technologie vorgestellt, auf deren Basis sich Halbleiter im Nanometer-Bereich bilden (Computerwoche online berichtete). (lex)