IBM fordert Cisco heraus

04.04.1997

SAN MATEO (IDG) - IBM führt einen Switch mit Routing-Software ein, mit dem Anwender IBMs Mainframe-Front-end-Prozessoren (FEPs) ersetzen können. Bislang war das eine Domäne von Ciscos Router-Serien "7000" und "7500". Analysten sehen darin ein Angriffssignal gegen den Marktführer im Router-Business.

Der Multiaccess Connector "IBM Nways 2216" war im vergangenen Jahr angekündigt worden und soll diesen Monat auf den Markt kommen. Er gehört zu einer ganzen Serie von Auslieferungen, die auch LAN-Produkte und Erweiterungen verschiedener WAN-Switches beinhaltet.

Firmenangaben zufolge werden Anwender mit der 2216 LAN-Segmente und Zweigstellen direkt an einen IBM-Mainframe anschließen können, während noch Netzfunktionen vom Großrechner geladen werden. Der mit Routing-Software ausgestattete Switch stellt die Verbindung zum Mainframe über die High-speed-Glasfaserverbindung Enterprise Systems Connection (Escon) her.

Cisco bietet schon seit 1995 die 7000er und 7500er Router-Serie als Ersatz für FEPs an. Anwender haben die Router mit Escon und Kupferdrahtverbindungen implementiert, um Mainframes Zugang zu TCP/IP zu gewähren. Analysten sehen in dem neuen Angebot von IBM einen geschickten Schachzug gegen die Kalifornier. Die IBM führe Anwendern, die bereits entsprechende Produkte installiert hätten, sehr deutlich vor Augen, daß sie ihrer Ansicht nach die bessere und ökonomischere Lösung habe, sagte Don Miller, Analyst bei Dataquest.