Vom Mainframe zur Service-Company

IBM feiert 100. Geburtstag

20.12.2011
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Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Lotus-Übernahme (1995) - IBM wird zum Softwareriesen

Die Übernahme von Lotus Software, deren Ruhm auf dem Erfolg des PC-Tabellenkalkulationsprogramms Lotus 1-2-3 basierte, gab der IBM Zugriff auf Web-Technologien, Groupware und Java-basierende Komponenten. IBMs gesamte Collaboration-Strategie fußt heute auf der Weiterentwicklung der Technologien, die sie sich mit Lotus eingekauft hatte.

Gleichzeitig bedeutete der Zukauf von Lotus auch den Beginn einer neuen Akquisitionsstrategie. IBMs frühere Übernahmen waren kleiner, seltener und technologisch nicht so bedeutsam. Doch mit der gelungenen Akquisition des Softwarehauses hatte sie einen zusätzlichen Weg entdeckt, ihre technologischen Lücken zu schließen. So kaufte sie 1996 für über 740 Millionen Dollar, den Systemmanagementspezialisten Tivoli Systems Inc., 1999 folgte mit Sequent Computer Systems die 800 Millionen Dollar teure Übernahme eines Herstellers von Multiprozessorsystemen.

Zwischen 2001 und 2011 übernahm IBM 105 Unternehmen. Die größte Akquisition darunter war mit einem Kaufpreis von 3,5 Milliarden Dollar der Beratungsarm von Pricewaterhouse Coopers. Damit öffnete IBM 2002 die Tür in die strategische IT- und Unternehmensberatung. Diese Übernahme war die letzte strategische Weichenstellung auf IBMs Weg zur Service-Company. Danach erhöhte sich die Akquisitionsgeschwindigkeit weiter und die Übernahmen richteten sich auf andere Ziele. Der Schwerpunkt verlagerte sich auf Software und da auf die Themen Datenmanagement, Datenanalyse, Sicherheit und Integration.