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IBM: Erster P-Series-Server mit nativem Linux

04.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM bringt eine Spezialausführung seines "P630"-Servers mit nativer Linux-Unterstützung auf den Markt. Neben dem Open-Source-OS unterstützt das System IBMs Unix-Variante AIX sowie eine Kombination aus AIX5L und Linux in verschiedenen Partitionen.

Der Neuzugang im P-Series-Lowend, der auf IBMs Power-4-Prozessor basiert, ist nach Angaben des Herstellers um 44 Prozent günstiger als Hewlett-Packards Linux-Angebot "RX5670" auf Basis von Intels Itanium 2. Der P630 ist zunächst als Ein-, Zwei- beziehungsweise Vier-Wege-Maschine in Tower- oder Rack-Ausführung erhältlich. Weitere Varianten - darunter ein Acht-Wege-System - sind nach Angaben von Karl Freund, Vice President Product Management P-Series bei IBM, für das kommende Jahr geplant. Die Preise für den Linux-Neuling, der sich mit bis zu acht GB Hauptspeicher bestücken lässt, beginnen bei 19.500 Dollar. Eine Reihe von IBM-eigenen Applikationen, die für den Einsatz auf der neuen Plattform optimiert sind, will der Hersteller ebenfalls zur Verfügung stellen. Dabei handelt es sich unter anderem um die "DB2"-Datenbank, den Application-Server Websphere und die Management-Software Tivoli.

Nach Angaben von Produkt-Manager Freund wird Linux vorerst hauptsächlich im Umfeld Intel-basierender Lowend-Server zu finden sein. Auch gebe es noch eine Menge zu tun, bis das Open-Source-OS in Datenzentren eine vollwertige Betriebssystem-Alternative zu AIX darstelle. Mit einer Kombination aus Linux und IBMs Power-4-Chips hoffe man jedoch, die Verbreitung des quelloffenen Betriebssystems weiter voranzutreiben. "Hier geht es in erster Linie darum, mit der Entwicklung eines Markts zu beginnen", kommentiert der Produkt-Manager Big Blues jüngsten Vorstoß in Sachen Linux. (kf)