IBM eröffnet erste SOA Leadership Centers

15.01.2007
IBM kündigt heute die ersten zwei von geplanten acht so genannten SOA Leadership Centers an. Damit will der Konzern lokale Expertise beim SOA-Ansatz (Service-orientierte Architektur) der IT-Entwicklung aufbauen.

Den Schritt begründet Jason Weisser, Vice President und Chief Technology Officer von IBMs SOA Advance Technology, mit entsprechender Kundennachfrage. Zwar habe Big Blue bereits in China und Indien Entwicklungszentren für wiederverwendbare branchenspezifische Web-Services etabliert, doch die Anwender wünschten sich darüber hinaus mehr Hilfe bei Aufklärung und Training.

Die IT-Abteilungen in Anwenderunternehmen hätten es zum Teil nicht leicht, ihren Kollegen in den Fachabteilungen das Konzept von SOA schmackhaft zu machen. Die neuen IBM-Zentren werden daher laut Weisser Proof-of-Concept-Teams (POC) bereitstellen, die zum Kunden kommen und ihm vor Ort die Geschäftsvorteile einer SOA-Einführung erläutern und an bestimmten Punkten verdeutlichen könnten.

Die Leadership Centers sollen ferner eng mit lokalen Universitäten zusammenarbeiten und diese bei der Entwicklung von SOA-Curricula beraten. Auf diese Weise soll ein "Reservoir" von SOA-Erfahrung aufgebaut und gepflegt werden, sodass für lokale SOA-Deployments immer genügend Experten verfügbar sind.

Das erste Center eröffnet IBM in Dubai Internet City, einer von der Regierung des Emirats betriebenen IT-Park. Neben Dubai wird es auch mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zusammenarbeiten. Die virtuelle Infrastruktur ist bereits in Betrieb, das tatsächliche Büro eröffnet Mitte März mit 26 Mitarbeitern, von denen IBM die Hälfte schickt.

Im März oder April folgt dann ein weiteres Leadership Center im französischen La Gaude, das aus einer Kooperation der IBM mit verschiedenen Industrien hervorgegangen ist, insbesondere der Telekommunikationsbranche.

Etwa zeitgleich soll ein Leadership Center in Japan starten. Dieses haben die Autobauer Honda, Nissan und Toyota angeregt, die japanische Regierung steht ebenfalls mit dahinter. Ein Standort muss noch gefunden werden. Gleiches gilt für ein vierten Center in Brasilien, für das bereits die dortige Regierung sowie Banken und Finanzdienstleister ihre Unterstützung zugesichert haben.

Dazu sollen noch vier weitere SOA-Zentren kommen - eines in Australien, zwei in China sowie eines in Mitteleuropa, voraussichtlich in Tschechien oder Rumänien. Die meisten sollen bis Juni in Betrieb gehen. Ob später noch mehr Leadership Centers entstehen, ließ Weisser offen. "Wir säen die Saat und schauen, wie gut sie wächst", orakelte IBMs SOA-Mann.

"SOA ist aus dem Babyalter heraus", sagt Weisser. "Es ist jetzt heftig am krabbeln. Bis zum Laufen sind es noch ein oder zwei Jahre hin, aber SOA könnte direkt vom aggressiven Krabbeln zum aggressiven Laufen übergehen."

Tipp: Alles Wichtige zum Thema SOA lesen Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (tc)