Reichliches Angebot für 2004 in Sicht

IBM ermöglicht 64-Bit-Computing mit Blade-Servern

05.12.2003
MÜNCHEN (CW) - IBM bringt mit "Bladecenter JS20" den ersten steckbaren Server mit Power-PC-Chip auf den Markt.

Mit dem neuen Steckmodul JS20 führt auch IBM, nach Sun Microsystems, 64-Bit-Computing für diese Rechnergattung ein. Der Server ist mit zwei CPUs vom Typ "Power-PC970" bestückt, die als Symmetrisches Multiprozessor-System (SMP-System) konfiguriert sind. Der Baustein, der unter dem Namen "G5" auch Desktop-Rechner von Apple antreibt, ist mit 1,6 Gigahertz getaktet und wird mit 512 MB Hauptspeicher ausgeliefert. Er enthält zudem den "VMX"-Schaltkreis, der Audio- und Video-Applikationen beschleunigt. Mit auf der Karte sind zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse und ein ATA-100-IDE-Controller, der zwei Festplatten mit je 40 GB bedient. Bei den Betriebssystemen besteht anfangs die Wahl zwischen Turbolinux und der Distribution von Suse/Novell. Später sollen auch Red Hat und Big Blues Unix-Variante AIX zum Zug kommen.

Die flachen Server-Karten passen in das gleiche "Blade-Center"-Chassis, das IBM auch für die mit Xeon-Chips bestückten "HS20"-Blades anbietet. Es kann bis zu 14 Server aufnehmen und erlaubt auch den gemischten Betrieb von 32-Bit-Intel- und 64-Bit-Power-PC-Servern. Das System-Management erstreckt sich über das ganze Chassis.

IBM verlangt in den USA für den JS20 (mit zwei Prozessoren) 2699 Dollar - einen Dollar weniger als der Basispreis für den HS20. "Damit positionieren wir uns gegen Suns Einstiegs-Server mit Ultrasparc-CPU", gestand Jeff Benck, Vice President von IBMs Blade-Center-Abteilung, bei der Vorstellung des Systems ein. Bei Konkurrent Sun kostet ein Blade-Server mit einer Ultrasparc-IIe-CPU (ebenfalls 64 Bit) derzeit 1795 Dollar.

Wermutstropfen für potenzielle Kunden: IBM kann erst ab März liefern und liegt damit hinter dem Zeitplan zurück. Ursprünglich wollte Big Blue noch in diesem Jahr in Stückzahlen produzieren. Verspätet hat sich auch der Blade-Server mit vier Xeon-Chips, der auch erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden kann. Diese Variante wird doppelt so dick werden und im Chassis zwei Slots belegen.

Ebenfalls für 2004 geplant ist ein Blade-Server auf Basis des "Gemini"-Prozessors von Sun sowie einer mit Intels "Itanium"-CPU (64 Bit) von HP. (kk)