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IBM erhält beim Streit um Speicher-Management die Rückendeckung der Snia

08.09.2006
IBM hat die Aperi-Initiative für ein einheitliches Speicher-Management in die Open-Source-Organisation Eclipse eingebracht und erhält dafür jetzt die ausdrückliche Zustimmung der Snia.

"Die Umsetzung des Snia-Standards SMI-S für ein einfacheres Speicher-Management zieht sich in die Länge, weil es dafür keine Referenzimplementierung gibt. IBMs Initiative Aperi soll das leisten", erklärte David Dale, Vorsitzender des IP Storage Forums der Storage Networking Industrie Assciation (Snia) auf der Speichermesse Storage Networking World in Frankfurt. Laut Dale verfügt die Snia über keine Mechanismen zur Softwareentwicklung und war deshalb froh, als IBM im vergangenen Jahr die Aperi-Initiative ins Leben rief. Ziel war es laut Dale, eine Referenzimplementierung der SMI-S-Spezifikationen zu entwickeln, um den Standard attraktiver zu machen und weiter zu verbreiten. Mit an Board von Aperi sind Network Appliance, CA, Cisco, LSI Logic, Brocade/McData, Emulex, Fujitsu und Novell.

Zum Start von Aperi im vergangenen Jahr hatte IBM angekündigt, eine Millionen Code-Zeilen offenzulegen. McData und Fujitsu zogen nach und erklärten, ebenfalls Software abzugeben, mit der sich eine Komponentenbibliothek für eine einfache Speicherverwaltung aufbauen lässt. Mit der Übergabe von Aperi an die Eclipse-Organisation war klar, dass Aperi das Speicher-Management als Open-Source-Programm gestalten wollte. Dafür wurde insbesondere IBM als Haupttriebkraft von Aperi von einigen Snia-Mitgliedern heftig gescholten, die sich in der "Gang of Five" organisierten.

In dieser Gegenbewegung versammelten sich EMC, Hewlett-Packard, Hitachi, Symantec und Sun, das dazu aus der Aperi-Initiative austrat. Der Vorwurf der Fünfergruppe: Aperi sei jetzt außerhalb der Snia angesiedelt. Die Gruppe kündigte an, ebenfalls Komponenten für ein einfaches Speicher-Management zu entwickeln, die den SMI-S-Spezifikationen genügen und die für Drittanbieter kostenlos zur Verfügung gestellt würden. Analysten wie Brian Babineau von ESG bezweifelt allerdings, dass die Gang of Five ihre Speicherverwaltungssoftware Open Source stellt: "Das ist eine Entscheidung, die von Überlegungen zu Umsatz, geistigem Eigentum und Ressourcen beeinflusst wird."

Wayne Adams, Chairman der Snia, gab der Open-Source-Bewegung jetzt Rückendeckung: "Das Aperi-Projekt innerhalb von Eclipse wird den Snia-Standard "Storage Management Interface" (SMI-S) weiter verbreiten zum Wohl von Speicherindustrie und IT-Community." (kk)