Lamberti: Deutschland bleibt zweitwichtigster Markt

IBM Deutschland soll keine Bilanzen mehr veröffentlichen

28.02.1997

Hermann-Josef Lamberti, neuer Vorsitzender der Geschäftsführung, begründete den Umsatzrückgang im zurückliegenden Geschäftsjahr unter anderem mit der Verlagerung der Plattenfertigung nach Tschechien. Dafür habe das IBM-Großrechenzentrum in Ehningen Aufträge für IBM-Gesellschaften anderer Ländern übernommen. Rechne man diese Faktoren ein, sei der Umsatz von IBM Deutschland jedoch stabil geblieben.

Die IBM Deutschland GmbH hat nach der Neuordnung der US-Mutter IBM Corp. künftig ihren Platz im Raster weltweit zuständiger Business Units. Bilanzpressekonferenzen von IBM Deutschland soll es Lamberti zufolge nicht mehr geben, da die Vergleichbarkeit der Zahlen nicht mehr gewährleistet sei. So werde die deutsche Wertschöpfung auch aus dem Ausland, beispielsweise durch Lieferungen in Großbritannien hergestellter IBM-Komponenten direkt an deutsche Kunden, beeinflußt. Dennoch bleibe die Bundesrepublik - isoliert betrachtet - ein wesentlicher Markt für den Konzern. Als nationale Größe sei Deutschland für Big Blue "die Nummer zwei". IBM Deutschland generiere letztlich zwischen zwölf und 14 Prozent des Konzernumsatzes und rund 30 Prozent der europaweiten Einnahmen.