IBM Deutschland kündigt 4321 an

04.12.1981

Als Einstiegsstufe der Rechnerfamilie 4300 bezeichnet IBM das Modell 4321. Dieser Rechner stelle zusammen mit dem Programmpaket SSX/VSE für die Unternehmen ein Kaufangebot dar, die spezielle DV-Anwendungen ohne großen Installations- und Bedienungsaufwand beispielsweise in Zweigstellen einsetzen wollen.

Der Rechner 4321 könne sowohl als dediziertes System für bestimmte Aufgaben als auch im Verbund mit anderen IBM-Rechnern eingesetzt werden. Auch das Programm VM/CMS unterstütze das neue Modell.

Der Rechner verfügt laut IBM über eine Hauptspeicherkapazität von einem Megabyte und einem Mikroprogrammspeicher von 64 KB. Die Rechnerzykluszeit bei paralleler Verarbeitung von vier Bytes beträgt 6300 Nanosekunden. An den Rechner können neben Magnetband- und -platteneinheiten standardmäßig lokal bis zu 15 Datenstationen und für

die Datenfernverarbeitung im SDLC- und BSC-Modus bis zu drei Übertragungsleitungen angeschlossen werden.

Der neue Rechner 4331-11 erreicht nach IBM-Angaben bei technisch-wissenschaftlicher Aufgabenstellung das Leistungsverhalten des größeren Rechners IBM 4331-2, dem er auch im Aufbau und in den Kennwerten gleiche. Für den kaufmännischen Betrieb sei die interne Leistung noch um 50 Prozent größer als die des Rechners IBM 4331- 1.

Das Modell 11 verfüge über einen Hauptspeicher mit 1 oder 2 MB sowie über einen Pufferspeicher mit 4 KB. Alle Kanäle und Anschlußmöglichkeiten für periphere Einheiten, lokale und entfernte Datenstationen gehörten zu den Standardeinrichtungen.

Die Disketten-Ein-/Ausgabe und fünf zusätzliche Leitungsanschlüsse für Datenfernverarbeitung zählen zu den Zusatzeinrichtungen. Als Systemsoftware sind für den Rechner 4331-11 DOS/VSE und VM/CMS, aber auch SSX/VSE vorgesehen. Der Rechner 4331 Modellgruppe 11 kann beim Kunden zur Modellgruppe 2 ausgebaut werden.

Das Programmpaket SSX/VSE (Small System Executive/Virtual Storage Extended) basiert IBM zufolge auf dem Betriebssystem DOS/VSE, auf zu DOS/VSE gehörenden Programmen (wie VSAM, Power, ICCF, CICS und Cobol) und wird durch neue Funktionen erweitert. Als wahlfreie Zusatzprogramme können DL/I, PL/I und RPG II installiert werden.

SSX/VSE eigne sich insbesondere zur Realisierung von

Datenverarbeitungskonzepten, die im Rahmen der Verteilten Datenverarbeitung den losen sporadischen oder festen Verbund von Rechnern beispielsweise über SNA-Netzwerke anstreben. SSX/VSE ist zu DOS/VSE System IPO/E aufwärts verträglich.

Für Benutzer, die eine interne Leistung zwischen der des Rechners 4331-2 und der des Rechners 4341-1 benötigen, kündigt IBM die Modellgruppe 10 des Rechners 4341 mit Hauptspeichergrößen von 2 und 4 MB an. Die Modellgruppe 10 könne damit bereits Ansprüche an die Datenverarbeitung zum Beispiel in technischen Ingenieur-Bereichen oder auch dedizierte Aufgabenstellungen, wie grafische Datenverarbeitung, erfüllen. Die Modellgruppe 11 hat Hauptspeicherstufen von 2, 4 und 8 MB.

Die interne Leistung der Modellgruppen wird IBM zufolge vor allem durch die Pufferspeichergröße (4 beziehungsweise 8 KB und Prozessor-Zykluszeit (150 bis 300 ns sowie 120 bis 240 ns) variiert. Die interne Leistung der Modellgruppe 10 entspreche ungefähr 85 Prozent der Leistung eines Rechners IBM 4341-1 bei kaufmännischen Anwendungen und bis zu 95 Prozent bei technisch-wissenschaftlichen Anwendungen.

Die zweite Erweiterung des Rechners 4341, die Modellgruppe 11, verfüge über eine interne Leistung, die um etwa 25 Prozent über der des Rechners 4341-1 liege. Die Modellgruppe 11 sei standardmäßig mit bis zu fünf Blockmultiplex-Kanälen zum Anschluß der peripheren Einheiten ausgerüstet.

Funktionen der Netzwerksteuerung und -kontrolle in einem SNA-Netzverbund mit Rechnern 4300 erweitert IBM durch folgende Hilfsmittel

- Erweitertes Jobmanagement werde mit dem Lizenzprogramm VSE/ Power Version 2 möglich, das eine erweiterte Übertragung von Jobs, Daten, Nachrichten und Befehlen in einem Rechnerverbund gestatte.

- Die fernunterstützte Steuerung dezentral eingesetzter Rechner IBM 4300 ermögliche ROCF (Remote Operator Console Facility). Von einer entfernten Datenstation aus könne die 4300 über eine Telefonleitung angewählt werden. Damit seien alle Konsolfunktionen außer "power on" entfernt steuerbar.

- Die Lizenzprogramme MVS/ OCCF (Operator Communication Control Facility) und VM/PROP (Programmable Operator) erlaubten die vereinfachte Systembedienung für lokalen und entfernten Betrieb.

Der Rechner 4321 wird nur zum Kauf angeboten. Der Preis für eine betriebsbereite, mittlere Systemkonfiguration mit einem Rechner IBM 4321, Band- und Platteneinheiten, einem Drucker, einem Konsolbildschirm, drei Datensichtgeräten für Online-Datenverarbeitung und dem Programmpaket SSX/VSE beträgt rund 433 000 Mark.

Die ersten Kundenauslieferungen der Rechner 4321 und 4331 Modellgruppe 11 sind für April 1982 geplant.