Umsatz stagnierte 1997

IBM Deutschland: Gewinne brachen um die Hälfte ein

19.11.1998
MÜNCHEN (CW/vwd) - Die IBM Deutschland GmbH, Berlin, weist für das Geschäftsjahr 1997 bei einem stagnierenden Umsatz einen gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Überschuß aus. Besonders ausgewirkt hat sich offenbar der anhaltende Preisverfall bei PCs. Außerdem schmälerten Investitionen den Gewinn.

Die erst jetzt bekanntgewordenen Zahlen der deutschen IBM-Dependance stammen schon traditionsgemäß aus einer Pflichtveröffentlichung des Unternehmens im Bundesanzeiger. Seit Jahren ist für Big Blue nur der Konzernabschluß in Armonk das Maß aller Dinge. Die einzelnen Landesgesellschaften publizieren deshalb mit deutlichem zeitlichen Abstand notgedrungen nur ein Minimun an relevanten Geschäftsergebnissen.

Demnach blieb der Umsatz der IBM Deutschland GmbH mit 11,4 Milliarden Dollar auf dem Niveau des Vorjahres, während sich der operative Gewinn von 1,47 Milliarden auf 759 Millionen Mark halbierte. Der Jahresüberschuß ging sogar noch deutlicher von 875 auf 280 Millionen Mark zurück. Das Unternehmen macht hier vor allem die um rund 35 Prozent gestiegenen Investitionen in Sachanlagen geltend, darunter den 220 Millionen Mark teuren Ausbau der Speicherproduktion in Mainz.

Neben diesen laut IBM "Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit" trübte offenbar besonders der harte Wettbewerb im Hardwaresektor die Bilanz der deutschen Konzerntochter. So mußte dieser Geschäftszweig bei einem leicht rückläufigen Umsatz von 2,4 (1996: 2,5) Milliarden Mark auch einen Gewinnrückgang um fünf Prozent hinnehmen. Mengensteigerungen konnten die Effekte aus dem Preisverfall und den Verbesserungen im Preis-Leistungs-Verhältnis nicht kompensieren, heißt es hierzu offiziell. Dagegen erhöhten sich die Unsätze aus IT-Services von fünf auf 5,1 Milliarden Mark.

Auch in puncto Ausblick wird bei der deutschen IBM-Zentrale, die trotz des nach Berlin verlagerten juristischen Sitzes nach wie vor in Stuttgart residiert, auf die US-Mutter verwiesen. Big Blue konnte bekanntlich im dritten Quartal 1998 den Umsatz im Vorjahresvergleich um acht Prozent auf 20,1 Milliarden Dollar steigern und den Nettogewinn um zehn Prozent auf 1,49 Milliarden Dollar erhöhen. Als Indiz für eine positive Entwicklung des Unternehmens in Deutschland werten Insider indes die Tatsache, daß IBM gemäß früheren Angaben bis Ende 1998 die Zahl der Beschäftigten hierzulande um rund 2400 auf insgesamt 23000 erhöhen möchte.