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IBM: Der Baisse getrotzt

12.11.1998

Von Arnd Wolpers*

Mit einem Gewinn von knapp 1,5 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,56 Dollar je Aktie übertraf IBM im dritten Quartal die Prognosen der Analysten um drei Cent je Aktie. Der Umsatz der Armonker erhöhte sich um 8,1 Prozent von 18,6 auf 20,1 Milliarden Dollar. Unabhängig davon warnte Big Blue - wie derzeit die meisten seiner Wettbewerber - aufgrund der Turbulenzen an den Aktienmärkten sowie der anhaltenden Asienkrise vor zu hoch geschraubten Erwartungen.

Dennoch vermittelt der jüngste Quartalsbericht Zuversicht. Anders als in der (jüngeren) Vergangenheit resultierte der Gewinnzuwachs nicht aus Aktienrückkäufen, sondern wurde überwiegend operativ erwirtschaftet. Die Umsatzeinbrüche in Asien wurden durch eine erhöhte Nachfrage in Europa und Nordamerika aufgefangen. Der Hardwaresektor, der in der ersten Jahreshälfte das Konzernergebnis belastete, konnte sich ebenfalls besser entwickeln - auch wenn Insidern zufolge vor allem das Auffüllen der Läger bei den Wiederverkäufern zu einem beachtlichen Anstieg der "PC-Shipments" beigetragen hat.

Die IBM-Aktie hat sich jedenfalls, wie andere Spitzentitel aus der IT-Branche, sowohl der Baisse an der Börse als auch der gedämpften konjunkturellen Stimmung zumindest teilweise entziehen können. Die Gewinnschätzung für das Geschäftsjahr 1999 liegt bei 7,48 Dollar je Aktie; für 2000 erwartet die Wall Street 8,40 Dollar Ertrag pro Anteilsschein. Dies bedeutet ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19 beziehungsweise 17. Die Aktie ist damit nicht überbewertet. (Börsen-News im Internet: http:\\ www.computerwoche.de).