IBM: Bummelstreik gegen drohende Entlassungen

15.05.2007
Arbeitnehmervertreter befürchten massive Entlassungen in der Dienstleistungssparte von IBM. Der Konzern gibt sich zugeknöpft, spricht aber von einer "Reduzierung der Ressourcen".

Bei IBM hängt derzeit in den USA der Haussegen schief: Die Gewerkschaft Alliance@IBM hat die Mitarbeiter aufgerufen, als Protest gegen anstehende Massenentlassungen in Nordamerika ihre Arbeit für 15 Minuten ruhen zu lassen. Ab 15:00 Uhr Eastern Daylight Time sollen die Mitarbeiter Telefone und Instant Messenger ignorieren. IBM-Kollegen in Italien wollen sich dem Ausstand anschließen, berichten die Arbeitnehmervertreter auf ihrer Website. Hintergrund ist ein Blog-Eintrag, in dem Anfang Mai darüber spekuliert wurde, dass IBM rund 150.000 Stellen in den USA abbauen und in Indien beziehungsweise China wieder aufbauen möchte. Der Eintrag hat derzeit 1.066 Kommentare.

Die Rechnung geht allerdings nicht auf, denn IBM verfügt in den USA lediglich über 130.000 Mitarbeiter, weltweit sind es etwa 350.000. Jedoch kursieren auf der Website der Alliance@IBM Berichte von Mitarbeitern, wonach ihnen durch das IBM-Management mitgeteilt wurde, dass derzeit eine "fokussierte Reduzierung von Ressourcen in den USA" umgesetzt werde. Anfang Mai hatte die Arbeitnehmervertretung gemeldet, der Konzern habe rund 1.300 Stellen in der Dienstleistungssparte gestrichen. Das Sparprogramm soll den Namen "Lean" tragen. Vorigen Sommer hatte IBM angekündigt, bis 2009 rund sechs Milliarden Dollar in Indien zu investieren. Derzeit beschäftigt der Konzern dort mehr als 50.000 Mitarbeiter. (ajf)

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