Japanische Einzelhandelskette schreibt Geschichte

IBM bekommt Großauftrag für 15000 Linux-Systeme

08.12.2000
MÜNCHEN (CW) - IBM hat den bisher größten Linux-Deal gemacht. Die japanische Einzelhandelkette Lawson bestellte auf einen Schlag 15000 Server der X-Serie mit Linux als Betriebssystem.

Die Rechner sollen in den 7600 Läden der Kette aufgestellt werden, um den Kunden als Multimedia- und Internet-Terminals das Downloaden von Musik und Filmen und sonstigem Content aus dem Netz der Netze zu ermöglichen. Der Auftrag soll inklusive kompletter Installation bis März nächsten Jahres abgewickelt sein.

Lawson kehrt mit der Entscheidung Microsoft den Rücken. Die bereits vorhandenen Terminals für die Buchung von Flugtickets und Eintrittskarten zu Konzerten sind Windows-basiert. Das Unternehmen begründet die Entscheidung damit, dass ein Linux-System kostengünstiger zu installieren, einfacher zu unterhalten und betriebssicher ist.

Das nun auf Open-Source wechselnde System gilt bei der Einzelhandelskette als "mission-critical" für die Kundenbindung. Angesichts geringer Margen im Handel sei die Kombination aus kostengünstigen Intel-basierenden Rechnern und einem kostenlosen Betriebssystem ein für Lawson kaufentscheidendes Argument. Die Terminals werden remote gesteuert. Das Linux-Support-Center von IBM Japan wird die Systeme ebenfalls kontrollieren und dabei 24x7-Support leisten.

IBMs Vice President of Linux Strategy, Steve Sollazzo, erklärte zum "größten Linux-Auftrag aller Zeiten" gegenüber dem Online-Nachrichtendienst Linuxnews.com: "Der Auftrag bestätigt unsere Ansicht, dass weltweit große Kunden immer schneller Linux annehmen. Sie fangen an, auch unverzichtbare Geschäftsanwendungen auf der Open-Source-Plattform aufzusetzen."