Gleich zu Beginn der Veranstaltung legte Michael Weiß, Region Manager des deutschen GSE-Ablegers, den Finger in die Wunde. Obwohl IBMs Softwaresparte nicht einmal ein Viertel zum Konzernumsatz beisteuere, liege ihr Anteil am Gewinn bei satten 58 Prozent. "Diese Gewinne bezahlen wir", echauffierte sich der Anwendervertreter. Etliche Mainframe-Nutzer betrachteten die Rechnungsposten für eingesetzte IBM-Software inzwischen als "Zwangsabgabe".
Das Kernproblem aus Sicht der GSE sind die komplexen Lizenz- und Abrechnungsmodelle, die IBM für die Softwarenutzung auf ihren System-z-Mainframes vorgibt (siehe auch: Comeback des Mainframe). Nicht wenige Großanwender beschäftigten deshalb Spezialisten, die sich ausschließlich darum kümmerten, dass die Softwarekosten im Data Center nicht aus dem Ruder laufen. Das aber könnten sich immer weniger Anwender leisten. IT-Verantwortlichen falle es zunehmend schwer, die hohen Kosten für den Betrieb der Großrechner vor dem Business-Management zu rechtfertigen.
Frank Wondrak, Geschäftsführer des Kommunalen Rechenzentrums für Städte, Gemeinden und Landkreise in der Region Stuttgart (KDRS/RZRS), hieb in die gleiche Kerbe: "Wie erklären Sie diese Preise dem Aufsichtsrat? Wie soll sie der CIO dem CFO plausibel machen?", fragte er in seinem Vortrag. IBM schlachte die "Cash Cow z-Software" gnadenlos aus. Auf dem "Wunschzettel eines Anwenders" an die IBM stehe deshalb ganz oben: "Macht endlich vernünftige z-Softwarepreise!"