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IBM als Käufer für Motorolas Halbleitersparte?

23.08.2001
Kaum hat Motorola laut über einen möglichen Verkauf seiner Halbleitersparte nachgedacht, spekulieren die Analysten über potenzielle Interessenten.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kaum ist Motorolas lautes Nachdenken über einen möglichen Verkauf seiner zurzeit defizitären Halbleitersparte (Computerwoche online berichtete) publik geworden, da melden sich die Analysten zu Wort und spekulieren über potenzielle Käufer. Sollte sich der Konzern aus Schaumburg, Illinois, tatsächlich entscheiden, die Semiconductor Division als Ganzes zu veräußern, dann wäre laut Carly Snyder vom "Microprocessor Report" IBM der wahrscheinlichste Kandidat für eine Akquisition. Snyder schätzt, dass Big Blue und Motorola bereits in der Vergangenheit über das Thema gesprochen haben - die Überlappungen beider Portfolios (PowerPC, Rapid I/O, Wireless) legten dies nahe.

Für den Fall, dass sich Motorola nur von einzelnen Fertigungsstätten würde trennen wollen, hält Snyder auch AMD für einen wichtigen Interessenten. "AMD hat möglicherweise das Problem, dass sie die Nachfrage ihrer Kunden nicht erfüllen können", so Snyder im Gespräch mit "Computerwire".

Snyder hält aber abseits solcher Spekulationen auch einen Spin-off und Börsengang der Sparte für denkbar - vor allem, wenn Motorola die Sache längerfristig angehe. In ein oder zwei Jahren könnten die Marktbedingungen schon wieder viel besser aussehen. "Unterm Strich wird die Halbleiterindustrie nicht verschwinden", so der Analyst.