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IBM ändert Strategie bei Pensionplänen

09.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das 1999 von IBM eingeführte Berechnungsmodell für Betriebsrenten ist offenbar noch nicht die Ultima Ratio: Wie das Unternehmen bekannt gab, sollen neue Mitarbeiter ab Anfang 2005 Leistungen nach einem neuen Modell - 401 (k) - beziehen.

Big Blue war Ende der 90er Jahre zu einem neuen Berechnungsmodell für seinen Betriebspensionsplan gewechselt, das ältere Arbeitnehmer deutlich benachteiligt. Dies entschied zumindest ein US-Bundesgericht nach Klagen von Betroffenen im August 2003. IBM will gegen das Urteil in Revision gehen.

Allerdings vereinbarte das Unternehmen auch mit der Klägerseite, bis zu 1,7 Milliarden Dollar in die Betriebsrentenkasse einzuzahlen.

Beim ursprünglichen System erhielten Ruheständler Monatszahlungen, die auf der Anzahl der Dienstjahre sowie der höchsten Gehaltszahlung in den fünf Jahren vor der Rente basierten. Damit stiegen die Rentenansprüche mit der Fortdauer der Karriere stark. Bei den neuen "Cash-Balance"-Plänen schreibt Big Blue dem Mitarbeiter auf dessen (fiktiven) Vorsorgekonto monatlich einen bestimmten Betrag (fünf Prozent des Gehalts) gut, der so kontinuierlich wächst. Der Mitarbeiter selbst kann ebenfalls einen Teil seines Gehalts auf die Seite legen. Scheidet er später aus, kann er den Eigenanteil jederzeit aus dem Konto entnehmen. Der Arbeitgeberanteil wird allerdings erst nach fünf Jahren Beschäftigung bei IBM ausgezahlt.

Auch bei den für neue Mitarbeiter geplanten 401-(k)-Plänen können die eigenen Ersparnisse bei einem Arbeitgeberwechsel steuerfrei mitgenommen werden - der von IBM gezahlte, entsprechende Beitrag von bis zu sechs Prozent des Gehalts sogar bereits nach einem Jahr. (mb)