Mainframe-Riese geht "Very Small Business Computers"-Markt mit 10 000-Dollar-Baby an:

IBM /23 mit Intel-Prozessor für Erstanwender

07.08.1981

ATLANTA (hh) - Den expansiven Markt der "Very Small Business- Computers" geht die IBM Corp. jetzt mit dem "System /23 Datamaster" an. Der Mainframer kündigt sein jüngstes Produktkind vorerst nur für den nordamerikanischen Markt an. Der "Tischling" löse, wie IBM-Kenner vermuten, die 5120 ab.

Das Rechnersystem mit "optionaler" Textverarbeitunsmöglichkeit zielt auf den 10 000- bis 15 000-Dollar-Markt, berichtet COMPUTERWORLD. Es wird sowohl von der "General Systems Division" (hier: Basisdatenverarbeitung) als auch über Einzelhandelsgeschäfte der "Office Products Division" (OPD) in den Staaten verkauft.

Der Hauptspeicher der /23 besitzt eine Minimalkapazität von 32 KB und ist in 32 KB-Schritten auf 128 KB ausbaubar. Bis zu zwei "Workstations" können parallel arbeiten, jedoch vermuten Branchenbeobachter, daß IBM die Zahl der Plätze auf vier bis fünf erhöhen werde.

Der Tischrechner arbeitet nach amerikanischen Angaben mit einem Intel 8086 Mikroprozessor. Die Diskettenkapazität liegt zwischen 0,3 und 2,2 MB. Zusätzlich ist ein zweites Laufwerk anschließbar, so daß sich die Plattenkapazität auf 4,4 MB erhöht bei eines Einheit. Die Zykluszeit des Hauptspeichers beträgt 975 Nanosekunden. Mit 112 KB gibt IBM die Kapazität des ROM (Read Only Memory) an 128 KB.

Programmiersprachen sind COMPUTERWORLD-Angaben zufolge Business Basic und eventuell in naher Zukunft RPG II. IBM führt aus, daß die Software "highly compatible" zu der des Systems /34 sei. Die Konvertierung auf den größeren Prozessor sei ein "gradliniger Prozeß".

Die angekündigte Software umfaßt in erster Linie betriebswirtschaftliche Programme wie Rechnungsstellung, Inventur, Finanzbuchhaltung und Lohn- und Gehaltsabrechnung. Jedes Software-Programm koste 1025 Dollar, heißt es.

Die Möglichkeit, Textverarbeitung mit dem Datamaster zu betreiben, ist optional vorhanden. Hierzu werde die gleiche Software wie für den IBM-"Displaywriter" verwendet.

Eine Basiskonfiguration mit 64 KB-Einzelplatz und 2,2 MB Plattenkapazität kostet zusammen mit einem Drucker mit 80 Zeichen pro Sekunde an die 10 000 Dollar. Die gleiche Konfiguration mit schnellerem Drucker (160 Zeichen pro Sekunde) komme nach Angaben der IBM Corp. auf 10 630 Dollar.

Erhältlich ist auch eine Hardware-Kombination mit zwei Textverarbeitungsplätzen, 80-Zeichen-Drucker Diskettenstation 5246, einem Disk Controller 3775, "Diskette-Sort-Packet" und Drucker-Switch für 19 090 Dollar.

Keine Auskunft erteilte die IBM-Deutschland GmbH, Stuttgart, auf die Frage, ob das System /23 auch in Deutschland erhältlich sein werde.