US-Anwender zögern beim Kauf der neuen Systeme von Big Blue:

IBM /2 bereits 20 Prozent billiger

01.05.1987

NEW YORK/MÜNCHEN (CW) - Bereits drei Wochen nach der Ankündigung des Systems /2-30 kommen die Preise ins Rutschen: IBM-Händler in den Vereinigten Staaten sehen sich aufgrund der katastrophalen Nachfrage gezwungen, bis zu 20 Prozent Rabatt auf die neuen Systeme zu geben.

Mit starker Verunsicherung des Marktes bezüglich IBMs PC-Strategie erklären die US-Händler die Kaufzurückhaltung der Anwender. Besonders irritiert zeigten sich potentielle Kunden über die Tatsache, daß das neue Modell 30 nicht unter dem Betriebssystem /2 läuft. Nächster Grund: Der Umstieg auf die 3?-Zoll-Disketten scheint Anwender stärker vom Kauf abzuhalten als bislang vermutet. Es sei zuwenig Software auf Disketten dieser Größe vorhanden.

Schließlich spielt der Preis eine entscheidende Rolle. Er ist nach Ansicht vieler US-Händler zu hoch angesetzt, um mit anderen kompatiblen MS-DOS-Rechnern konkurrieren zu können. Daher haben sich Unternehmen wie Business- oder Computerland zu der Preissenkung entschlossen. "Keine Pferde scheu machen" wollen bundesdeutsche Händler, die offensichtlich um das Geschäft fürchten. Es könnten, so einhelliger Tenor, noch keine Angaben über das Verhalten der Kunden gemacht werden, da bisher nur Demo-Versionen des Systems /2 zur Verfügung stünden.