Intel Itanium nimmt Fahrt auf

IA64-Systeme weltweit erfolgreich im Jahr 2008

23.01.2009
Von 
Uli Ries ist freier Journalist in München.
Anzeige  Laut Itanium Solutions Alliance (ISA) war 2008 ein erfolgreiches Jahr für Itanium-basierte Server. Im vergangenen Jahr kam es zu einer verstärkten Migration älterer Legacy-Mainframes auf moderne Itanium-Systeme, die zunehmend für betriebskritische und rechenintensive Zwecke eingesetzt wurden.
Intels Pat Gelsinger präsentiert den Dual-Core-Prozessor Intel Itanium 2 der 9000er-Baureihe, der unter dem Codenamen Montecito bekannt war. Jeder Prozessor der Baureihe verfügt über bis zu 1,7 Milliarden Transistoren.
Intels Pat Gelsinger präsentiert den Dual-Core-Prozessor Intel Itanium 2 der 9000er-Baureihe, der unter dem Codenamen Montecito bekannt war. Jeder Prozessor der Baureihe verfügt über bis zu 1,7 Milliarden Transistoren.
Foto: Intel

Laut eigener Aussage sollen sowohl die ISA als auch die Itanium (IA64)-Plattform von den zunehmenden Bestreben großer Unternehmen profitieren, durch den Umbau ihrer IT-Infrastrukturen Nutzen aus den Vorteilen der leistungsstarken Itanium-Technologie zu ziehen. Als primäre Vorteile nennt ISA verbesserte Leistung und reduzierte TCO (Total Cost of Ownership).

Die Itanium Solutions Alliance ist eine aus rund 200 weltweit agierenden Unternehmen bestehende Organisation, die offene Standards für Intels Itanium-Architektur schaffen und den Marktanteil dieser Technologie erhöhen will. 2008 soll ein sehr gutes Jahr für den Server-Prozessor von Intel gewesen sein. Die aktuell seitens der ISA kommunizierten Zahlen seien Beleg dafür, dass sich die ausschließlich für den 64-Bit-Server-Bereich konzipierte Itanium-Plattform im Vergleich zu konkurrierenden 64-Bit-Plattformen wie AMD64, x86-64 und EMT gut am Markt etablieren und seinen Marktanteil sogar ausbauen konnte.

Weltweit sollen mittlerweile über 210.000 Itanium-basierte Serversysteme verkauft worden sein. Allein in den letzten fünf Quartalen soll der Umsatz rund eine Milliarde US-Dollar erreicht haben. Laut Gartner (Gartner Server Update Q308) konnten Itanium-basierte Server ihren Marktanteil zum Ende des dritten Quartals 2008 auf acht Prozent ausbauen. Laut Joan Jacobs, President und Executive Director der ISA, sollen Itanium-basierte Lösungen dank beachtlicher Vorteile für betriebskritische Datenbanken, rechenintensive Anwendungen und die Modernisierung von Rechenzentren ständige steigende Kennzahlen hinsichtlich Applikationsunterstützung, System-Volumen und Marktanteil vorweisen können.

Die Itanium-Technik wird von unabhängigen Softwareentwicklern (ISV, Independent Software Vendor) sowie den Betriebssystementwicklern Microsoft, Novell und Red Hat unterstützt, deren Zusammenarbeit zu neuen Lösungen für Endanwender führt, die die Plattform als solche attraktiver machen sollen. Die Verfügbarkeit diverser Techniken aus der Open-Source-Community soll zudem die Arbeit der Industrie-Experten zusätzlich beschleunigen. Laut ISA stehen für die Itanium-Architektur bereits heute mehr als 13.000 Anwendungen für betriebskritische Anwendungen zur Verfügung, die in verschiedenen Industriebereichen – beispielsweise im Finanzsektor oder in den Biowissenschaften – Anwendung finden.