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i705: Palms neuer Wireless-PDA

28.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gerüchte um einen "Blackberry-Killer" aus dem Hause Palm kursieren bereits seit rund einem Jahr (Computerwoche online berichtete), und heute werden daraus Fakten: Mit dem "i705" stellt der Handheld-Weltmarktführer in den USA den Nachfolger des "Palm VII" vor.

Das knapp 450 Dollar teure und gut 165 Gramm schwere Gerät besitzt eine integrierte Antenne und ist mit Palm-OS 4.1, 8 MB Speicher, einem monochromen Display mit Standard-Auflösung (160 x 160 Pixel), SD-Karten-Steckplatz und Infrarot-Schnittstelle ausgestattet. Die Stromversorgung übernimmt der eingebaute Lithium-Polymer-Akku, der Anschluss an PC oder Mac erfolgt über die inzwischen standardmäßige USB-Cradle. Um die mobile Texteingabe zu erleichtern, gibt es eine ansteckbare Minitastatur als Zubehör für 60 Dollar.

Als Netz nutzt der i705 das paketbasierte CDPD von Cingular Wireless, das die USA weitgehend abdeckt und eine Transferrate von 14,4 Kbit/s erlaubt. Für eine - dann auch in Europa lauffähige - GPRS-Version gibt es Überlegungen; mehr ist vorerst leider nicht zu erfahren. Verträge für den Zugang kosten zwischen 20 und 35 Dollar pro Monat.

Die mitgelieferte Software umfasst unter anderem "Multimail Deluxe" für den drahtlosen E-Mail-Zugang, den AOL Instant Messenger (AIM) sowie den Zugang zum "MyPalm"-Portal. Für Unternehmen soll ab Sommer eine E-Mail-Lösung für den verschlüsselten Zugriff auf Daten aus Exchange und Notes/Domino hinzukommen. Diese "Palm Wireless Messaging Solution" basiert auf der Technik der Ende vergangenen Jahres zugekauften Softwareschmiede "Thinapps" und befindet sich gegenwärtig in der Betaphase.

Laut John Cook, Senior Director Technology Marketing, ist der i705 das erste Gerät, mit dem der Hersteller ganz ausdrücklich auf Unternehmenskunden abzielt. In diesem Zusammenhang stellt sich allerdings die Frage, warum das Gerät dann keine Java Virtual Machine aufweist (im Gegensatz etwa zu RIMs aktuellen Blackberrys, die mit J2ME = Java 2 Micro Edition ausgeliefert werden) - neben den kommenden Techniken .Net und "Brew" von Qualcomm die gegenwärtig bei Entwicklern etablierteste Lösung für den Zugriff auf Unternehmensanwendungen im Backend. (tc)