Prozessoren werden merklich entlastet

I2O-Technik dringt in den Server-Markt vor

20.12.1996

Auf der Comdex Fall '96 in Las Vegas stellte die I2O-Arbeitsgruppe Pläne für die Zukunft vor. Künftige Implementierungen der Architektur sollen unter anderem die Zugriffszeiten auf Massen- und Arbeitsspeicher regeln und auch erlauben, daß ein Server in einem Cluster-Verbund den internen Massenspeicher eines benachbarten Gerätes verwendet. Die Spezifikation wird von Intel und zahlreichen anderen Hardwareherstellern unterstützt und beinhaltet vor allem eine plattformunabhängige Methode für die Kommunikation eines intelligenten I/O-Prozessors mit der eigentlichen CPU des Rechners. Ein erfreulicher Nebeneffekt der Architektur ist, daß sich darunter jedes Peripheriegerät mit nur einem, Hardware-unabhängigen Treiber ansprechen läßt.

Auf der Comdex haben Compaq, Hewlett-Packard, Dell sowie Digital und Netframe bereits PCI-Karten vorgestellt, die I2O zur Entlastung des Hauptprozessors von I/O-Aufgaben verwenden. Entsprechende Systeme werden nächstes Jahr auf den Markt kommen. Diese Server werden vermutlich eine zweite parallele Schnittstelle und Änderungen am BIOS und Flash-Speicher aufweisen. Intel wird den eigenen "i960"-Chip als Controller auf seinem "High-Volume"-Motherboard installieren.

Auf Betriebssystem-Seite wollen ab Mitte 1997 Microsoft, Novell und SCO direkte Unterstützung für I2O-Hardware integrieren. Eine angepaßte Version von HPs Unix-Derivat HP-UX ist für Ende 1997 angekündigt.

In geclusterten Systemen wären die durch die verbesserte I/O-Technik zu erreichenden Vorteile noch deutlicher, weil bei bisherigen Lösungen das Messaging zwischen den Servern stark zu Lasten der Gesamtleistung und Skalierbarkeit geht.