Integration direkter Waren in die Lieferkette

I2 setzt auf Beschaffung produktionsrelevanter Güter

26.01.2001

Das Besondere an der neuen SRM-Lösung für indirekte und direkte Güter ist ihre Kopplung mit der Supply-Chain-Management-(SCM-)Software von I2. Herstellerangaben zufolge ist es möglich, mit der Software die unternehmensübergreifende Entwicklung und Produktion komplexer Produkte zu organisieren und dabei über die Wertschöpfungskette hinweg Beschaffung und Abwicklung zu koordinieren. Damit würde die Vision des Collaborative Commerce ein ganzes Stück näher rücken: In einem abgestimmten Prozess, an dem eine Vielzahl von Firmen beteiligt sind, werden Produkte nach Bedarf entwickelt, beschafft und in die Supply Chain integriert.

Die neue Procurement-Lösung wird auf der einen Seite von der I2-Software "Trade Matrix" - einer Lösung zur Synchronisierung von Einkaufsprozessen - unterstützt. Auf der anderen Seite liegt ihr das "Infinite Content Network" zugrunde, das für die Optimierung von Geschäftsprozessen und die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit konzipiert ist. Laut Dave Horne, Senior Vice President bei I2, werden durch SRM die Verhandlungen mit den Lieferanten effizienter, was Zeit und Kosten sparen helfe. Zum Beispiel könne ein Unternehmen genau ermitteln, wie viel Geld es bei einem direkten Materialkauf ausgibt - selbst wenn diese Informationen in unterschiedlichen Systemen gespeichert seien. Auch Workflow-Funktionen sind in die Suite integriert: Treten zum Beispiel Performance-Probleme bei einem Zulieferer auf, wissen die Ingenieure sofort, auf welches Stadium des Entwicklungsprozesses sich diese konkret auswirken. "Der Gefahr, dass ein Unternehmen nicht liefern kann, lässt sich auf diese Weise gezielt entgegensteuern", so Horne.

Mit dem Fokus auf direkte Beschaffungsprozesse auf virtuellen Marktplätzen verfolgt der texanische E-Commerce-Software-Anbieter I2 einen Ansatz, der sich nach Ansicht von Bruce Richardson, Analyst bei AMR Research, schon bald auszahlen könnte. Zwar gibt es auch von Wettbewerbern wie Ariba und Oracle Lösungen, mit denen sich die Entwicklung komplexer Produkte vereinfachen lässt. Allerdings lassen sie sich bislang nicht direkt in die Lieferkette einbinden. Genau diese Kombination dient jedoch dazu, den B-to-B-Handel wesentlich zu erleichtern, meint Greg Runyan, Analyst bei der Beratungsfirma Yankee Group.