i2 geht gerichtlich gegen Oracle vor

05.05.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Der Spezialist für Supply-Chain-Management-Lösungen bezichtigt den Kontrahenten, gegen elf i2-Patente verstoßen zu haben.

Erst traf es SAP, nun knöpft sich i2 den Wettbewerber Oracle vor. Das texanische Softwareunternehmen, spezialisiert auf Supply-Chain-Management-(SCM-) Software, hat Oracle beschuldigt, gegen elf Patente verstoßen zu haben. Im Detail sollen unter anderem Schutzrechte bezüglich bestimmter Verfahren der Prozessplanung, der Verwaltung von Fabrikplanungssystemen, der Zuordnung von Produkten zu bestimmten Herstellern, dem Management von Anwendungen über mehrere Domänen und der Wertschöpfungskette verletzt worden sein.

Das Verfahren soll vor einem Gericht in Texas ausgetragen werden. i2 will neben der einmaligen Zahlung von Schadenersatz und Lizenzgebühren auch eine einstweilige Verfügung erwirken, wonach die Patentverletzungen zu unterlassen sind. Oracle bietet seit den Übernahmen von JD Edwards und Peoplesoft mehrere SCM-Produkte an.

i2 hat Erfahrung in Patentstreitigkeiten. Vergangenes Jahr hat SAP eine Auseinandersetzung mit den Texanern außergerichtlich beigelegt. Die Walldorfer zahlten dafür 83 Millionen Dollar. Ende 2008 war eine geplante Übernahme von i2 durch JDA Software abgeblasen worden. Als offizieller Grund für die Entscheidung wurde die weltweite Kreditklemme genannt. Die Strafe für die Auflösung des "Kaufvertrags" spülte noch einmal 20 Millionen Dollar in die Kassen von i2. Nicht zuletzt dank dieser Einnahmen setzte i2 im Jahr 2008 rund 255 Millionen Dollar um und erzielte dabei einen Nettogewinn von 106,7 Millionen Dollar. (mb)