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Hyperwave ist insolvent

06.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Content-Management-Anbieter Hyperwave AG hat bereits am 29. September beim Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Laut einer Pressemitteilung sind Geschäftsführung und Insolvenzverwaltung optimistisch, "dass kurzfristig eine Lösung zur langfristigen Sicherung des Unternehmens gefunden werden kann". Das operative Geschäft werde während der Insolvenzzeit "vollumfänglich weitergeführt". Hyperwave-Kunden könnten sich zudem auf die gewohnten Service- und Supportleistungen verlassen.

Auch die österreichische Entwicklungsgesellschaft in Graz, aus der das Unternehmen einst hervorgegangen ist, hat Insolvenzantrag gestellt. Betroffen hiervon sind insgesamt 94 Mitarbeiter, die lokalen Presseberichten zufolge zum Teil schon seit Monaten keine Gehälter mehr bezogen haben. Aktiva von drei Millionen Euro würden inzwischen Verbindlichkeiten von 5,4 Millionen Euro gegenüberstehen, hieß es weiter. Ein Großteil davon seien Lohn- und Lohnnebenkosten. Erhebliche Forderungen würden sich gegen die deutsche Muttergesellschaft richten.

Vom deutschen Unternehmensteil waren kurzfristig keine Kommentare zur Situation zu bekommen. Österreichischen Informationen zufolge hat sich die finanzielle Entwicklung von Hyperwave in den vergangenen Monaten verschlechtert. Geplante Großaufträge seien nicht zustande gekommen, zudem scheiterte die Umsetzung eines Sanierungskonzeptes für das Venture-Kapital-finanzierte Unternehmen. (ajf)