Web-Infrastruktur-Management mit Open Source

Hyperic will hoch hinaus

21.02.2008
Javier Soltero ist Chef der Web-Infrastructure-Management-Firma Hyperic. Und die wächst laut Soltero zurzeit an verschiedenen Fronten rapide.

Hyperic sieht seine Open-Source-Lösungen als Ergänzung zur den vier "Großen" im Bereich Systems Management (IBM Tivoli, CA, Compuware und BMC), die sich nicht ausreichend auf die Verwaltung von Web-Infrastruktur fokussieren. In Europa hat Hyperic gerade seine Präsenz mit neuen Community-Managern in Deutschland und Spanien verstärkt.

Hyperic ist in Privatbesitz und über Wagniskapital finanziert und veröffentlicht daher keine Geschäftsergebnisse. Soltero führt als Beweis für das Wachstum des Anbieters daher die Tatsache an, dass Hyperic allein im zweiten Halbjahr 2007 100 neue zahlende Kunden gewinnen konnte und damit insgesamt nun 400 Kunden bedient. Darüber hinaus wurde nach Angaben des CEO die kostenlose Version der Hyperic-Software, der wie üblich ein Support-Paket und andere Enterprise-Features fehlen, seit dem Start der Firma im Jahr 2004 mehrere tausend Mal heruntergeladen.

Hyperic hat seinen Sitz in San Francisco. Deployments seiner Software gibt es in 80 Ländern, und 37 Prozent seiner Community-Aktivitäten passieren in Europa. Jüngste Neuheiten sind die Version 3.2 von "Hyperic HQ", zwei OEM-Partnerschaften mit SpringSource und Iona und das gemeinsam mit Red Hat entwickelte Management-Projekt "RHQ".

Die Partnerschaft mit Red Hat hatte Hyperic erstmals im November 2007 angekündigt. Im Rahmen des RHQ-Projekts soll eine gemeinsame Services-Management-Plattform entstehen, die beide Firmen in künftigen Versionen ihrer Produkte einsetzen wollen. Nächster größerer Milestone dieser Bemühungen ist die Nutzung von RHQ als Code-Basis für das "JBoss Operations Network v2.0", das für dieses Frühjahr avisiert ist.

Die quelloffene Web-Infrastructure-Management-Technik von Hyperic richtet sich primär an die IT-Verantwortlichen in Unternehmen, die für die Web-Infrastruktur verantwortlich sind. Das System sammelt und analysiert Informationen aus allen den Web-Applikationen unterliegenden Techniken wie beispielsweise Datenbanken, Application Server, Web-Server und gegebenenfalls sogar Virtualisierungstechnik.

Die mit Hyperic extrahierten Informationen lassen sich zur genaueren Untersuchung auch an andere Business-Intelligence- (BI) oder Systems-Management-Werkzeuge weiterreichen. Laut Soltero gibt es derzeit aber keinerlei Pläne, die Technik über die Verwaltung der Web-Infrastruktur hinaus zu erweitern.

Bis zum heutigen Tage hat Hyperic in zwei Finanzierungsrunden (eine 2006, eine 2007) zehn Millionen Dollar Venture Capital erhalten. Von nur fünf Mitarbeiten im Jahr 2005 ist die Belegschaft inzwischen auf rund 40 angewachsen. Die Hyperic-Software gibt es in einer kostenlosen Version für alle, die den ganzen Unternehmens-Schnickschack nicht benötigen. Und die Enterprise Edition können interessierte Anwender ebenfalls kostenlos evaluieren, bevor sie sich zum Kauf entscheiden. (tc)