Virtuelle Computer, Netzwerke und Festplatten konfigurieren

Hyper-V in Windows 8 - Virtualisierung auf dem Client

11.02.2013
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Virtuelle Computer erstellen

Nachdem Sie die virtuellen Netzwerke für Ihre virtuellen Computer erstellt haben, sind nun die Computer, die Sie virtualisieren wollen, an der Reihe. Bei der Erstellung der virtuellen Computer können Sie, wie oben erwähnt, als Installationsmedium entweder eine DVD oder eine .iso-Datei wählen. Um virtuelle Computer zu erstellen, gehen Sie wie folgt vor: Starten Sie den Hyper-V-Manager über den Startbildschirm. Warten Sie, bis der Manager eine Verbindung zum lokalen Computer aufgebaut hat.

Klicken Sie dann auf Neu/Virtueller Computer oder verwenden Sie das Kontextmenü des Hosts zum Erstellen eines virtuellen Computers. Geben Sie auf der nächsten Seite den Namen des Computers ein. Der Name hat nichts mit dem eigentlichen Computernamen zu tun, es ist lediglich der Name in der Konsole. Es bietet sich aber an, den gleichen Namen zu verwenden.

Aktivieren Sie die Option Virtuellen Computer an einem anderen Speicherort speichern. Standardmäßig speichert der Assistent die Daten des Computers im Installationsverzeichnis von Hyper-V. Sie können dieses Verzeichnis im Hyper-V-Manager über Hyper-V-Einstellungen festlegen. Hier nehmen Sie darüber hinaus weitere Einstellungen vor, die für Hyper-V selbst und alle virtuellen Computer gemeinsam gelten.

Wählen Sie das Verzeichnis aus, in dem Sie die Daten des virtuellen Computers speichern wollen. Sie sollten für jeden Computer einen eigenen Pfad verwenden

Dynamischen Arbeitsspeicher nutzen und konfigurieren

Sie können den dynamischen Arbeitsspeicher (Dynamic Memory) aktivieren. Diese Funktion ermöglicht es, dass virtuelle Computer, die nicht ihren gesamten zugewiesenen Arbeitsspeicher ausnutzen, diesen auch anderen virtuellen Computern zur Verfügung stellen können. Virtuelle Computer können über Hyper-V den Arbeitsspeicher teilen. Die einzelnen virtuellen Computer teilen dem Hypervisor mit, wie viel Arbeitsspeicher sie benötigen. Ist genügend davon auf dem Computer frei, teilt der Hypervisor den Arbeitsspeicher dem virtuellen Computer zu, der diesen benötigt, und zieht ihn von anderen Rechnern ab, die derzeit keinen Bedarf haben.

Sobald der Speicherbedarf des Computers steigt, fragt die VM den Speicher beim Hyper-V-Host an und erhält diesen, wenn der Speicher zur Verfügung steht. Umgekehrt teilen virtuelle Computer ständig dem Hyper-V-Host mit, wie viel Arbeitsspeicher sie abgeben können.

Sie können für virtuelle Computer nach der Erstellung in den Einstellungen einen Startwert und einen maximalen Wert für den Arbeitsspeicher zuteilen. Die Zuteilung des tatsächlichen Arbeitsspeichers steuert Hyper-V auch auf Basis der Prioritäten, die Sie den VMs zuweisen.

Um Dynamic Memory zu nutzen, aktivieren Sie die Option Dynamischen Arbeitsspeicher für diesen virtuellen Computer verwenden. An dieser Stelle können Sie aber keine Werte konfigurieren. Dazu rufen Sie später über das Kontextmenü die Einstellungen auf und klicken auf Arbeitsspeicher.

Geben Sie bei Minimaler RAM an, mit wie viel Speicher der Computer starten soll, und bei Maximaler RAM, wie viel Arbeitsspeicher der virtuelle Computer maximal erhalten kann.

Über Arbeitspeicherpuffer geben Sie an, wie viel zusätzlichen Arbeitsspeicher die VM erhalten soll. Diesen Speicher kann der Computer nutzen, um die Leistung zu erhöhen. Über Arbeitsspeicherumfang legen Sie fest, wie sich Anfragen des Computers im Vergleich zu anderen Rechnern verhalten sollen. Ist der maximale Arbeitsspeicher der Maschine bereits ausgelastet, erhalten höher priorisierte Computer mehr Speicher, den unterpriorisierte abgeben müssen.