HVB beginnt mit Stellenabbau in der IT-Tochter

21.06.2006
Die HypoVereinsbank (HVB) hat einem Pressebericht zufolge den ersten großen Schritt zum angekündigten Stellenabbau in Deutschland als Folge der Übernahme durch UniCredit beschlossen.

In der Tochtergesellschaft HVB Information Services soll bis 2008 ein Drittel ihrer 1800 Mitarbeiter ausscheiden, meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Darüber hätten die Geschäftsführer dieses Unternehmens ihre Mitarbeiter am Montagabend in einer Versammlung informiert.

An diesem Mittwoch solle eine Betriebsversammlung in Hamburg stattfinden, dem kleineren zweiten Standort. Insgesamt planten der italienische UniCredit-Konzern und die HVB, wegen der Synergien als Folge der Übernahme sogar 1800 Stellen in Deutschland zu streichen. Bis zum Jahr 2008 solle aber auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden. Synergien wollen die beiden Banken unter anderem in der Informationstechnik (IT) nutzen.

HVB sucht Käufer in der IT-Dienstleistungsbranche

Die 600 Stellen in der HVB Information Services sollten zum einen mit Hilfe der natürlichen Fluktuation des Mitarbeiterstammes abgebaut werden, zum anderen solle ein Teil von einem anderen Unternehmen übernommen werden. Noch im Sommer wolle die HVB einen Teil des Geschäfts der IT-Tochtergesellschaft zum Verkauf ausschreiben, heiße es. Der Käufer übernehme einen Teil des IT-Betriebs und die Anwendungsentwicklung für die HVB. Auch für diese Ausgliederung gelte die Zusage, dass betriebsbedingte Kündigungen bis 2008 nicht ausgesprochen würden, sei den Mitarbeitern gesagt worden.

Außerdem habe die HVB beteuert, einen Käufer zu suchen, der den Beschäftigten dank einer Wachstumsstrategie bessere Perspektiven biete, als es die Bank hätte können. In Frage kämen offenbar große IT-Dienstleister wie T-Systems oder IBM. Die Siemens-Sparte SBS dürfte wegen der eigenen unsicheren Aussichten nicht zur ersten Wahl gehören, schreibt die Zeitung.

HVB Information Services beschäftigt in München nach den Angaben rund 1500 Mitarbeiter sowie 300 in Hamburg. Die HypoVereinsbank hatte im Sommer 2005 den Abbau von rund 4200 ihrer 26.000 Arbeitsplätze in Deutschland angekündigt. Enthalten in dieser Zahl ist das schon zuvor geplante Streichen von bis zu 2.400 Stellen im Rahmen des Kostensenkungsprogramms "Pro". Aufgrund der von der Fusion mit Unicredit erwarteten Synergien stünden die weiteren 1800 Arbeitsplätze zur Disposition. (dpa/tc)